Website
Aktuelles
Donnerstag, 01.01.2015

Historie

Studentenzentrum in der Königstraße eingerichtet

Anfang 1966, im dritten Semester ihres Bestehens, hatte die Medizinische Akademie 176 Studentinnen und Studenten

Mit großzügiger finanzieller Hilfe von außen und viel abendlicher Eigenarbeit war es im Februar soweit, dass in der Königstraße, Nähe Hüxstraße, ein eigenes Studentenzentrum bezogen werden konnte. „Für kulturelle Veranstaltungen und Übungsabende sowie für Zwecke einer preiswerten Unterhaltung“, wie die Lübecker Nachrichten schrieben, standen die Räume im Gebäude der alten Volkshochschule nun zur Verfügung. Der Einweihungsabend wurde mit einer Kabarett-Vorstellung begangen.

Das Erdgeschoss war als erstes hergerichtet und wurde auf einem Pressetermin vorgestellt. Eingeladen hatten der Pressereferent der Akademie, Priv.-Doz. Dr. Weinreich, Fachschaftsleiter Schröter, seine Nachfolgerin von Forster und Kulturreferent von Braun. Die Miete für zunächst ein Jahr trugen die Innere Mission und die Possehlstiftung, die Hauptkosten für Ausbau und Einrichtung hatte der Lions-Club Lübeck übernommen, weitere Spenden kamen von der „Gemeinnützigen“ und von Lübecker Firmen.

Das Studentenzentrum war ständig sehr gut besucht. Alle laufenden Funktionen wurden ehrenamtlich übernommen. Die drei Zimmer im ersten Stock des Hauses sollten noch ausgebaut werden, davon zwei als Tagesräume für Diskussion, Filmvorführungen und Vorträge und eines als Übungsraum für Musikbands und die Studentenbühne.

„Wir halten mehr von eigener Initiative der Studenten und Mithilfe der Bevölkerung, als immer gleich nach staatlicher Finanzierung zu rufen“, sagte der Initiator des Zentrums, von Braun. Und mit Blick voraus: „Wir würden es begrüßen, wenn sich bald ein Verein der Freunde und Förderer der Medizinischen Akademie bilden würde“ (LN vom 15. Februar 1966).

So tatkräftig das neue Zentrum hergerichtet war und so gut es angenommen wurde: ihm war kein langer Bestand beschieden. Nach kaum einem Jahr bereits sollte das städtische Grundstück verkauft und das Haus für einen Neubau abgerissen werden. Beim Ausräumen entstand dann Unmut, bevor eine neue Bleibe in der Geraden Querstraße gefunden werden konnte – doch davon zu anderer Zeit mehr an dieser Stelle.

→  Weiter gestöbert im Pressearchiv

Im „Raum für Abendunterhaltung“ (Lübecker Nachrichten vom 25. Februar 1966; Foto: Kripgans)

Ebd.