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Historie

Die Mensa platzte aus allen Nähten

Mens sana in corpore sano, oder küchenlateinisch übersetzt: "Wer in die Mensa geht, braucht einen gesunden Körper." Das war die leidvolle Erfahrung der Lübecker Studentinnen und Studenten 1982

ebd.

Etwa siebzig Plätze bot die behelfsmäßige Mensa in einem der Pavillonbauten, wie die Lazarettbaracken aus dem Zweiten Weltkrieg offiziell genannt wurden. Rechnete man fünfmalige Belegung eines Platzes während der Essenszeiten, so betrug die Kapazität 350 Gäste. Tatsächlich studierten an der damaligen Medizinischen Hochschule aber inzwischen fast 600 Studentinnen und Studenten, hinzu kamen die der benachbarten Fachhochschule.

Und die Situation sollte sich in Jahresfrist weiter verschärfen. Dann nämlich würde in Lübeck auch der vorklinische Abschnitt des Medizinstudiums eingeführt werden und die Studierendenzahl schnell die Tausendergrenze erreichen.

Die tägliche drangvolle Enge und auch der bauliche Zustand der Räume führten zu unhaltbaren Situationen. Die Studenten machten immer wieder darauf aufmerksam. Im Dezember 1982 versuchten 200 von ihnen öffentlichkeitswirksam, an einem ganz normalen Studientag gemeinsam Essen zu bekommen. Ein mittleres Chaos war die Folge. Die Lübecker Nachrichten berichteten über die Aktion und das zugrunde liegende Problem.

Pläne für eine gemeinsame Mensa der beiden Hochschulen gab es, seit sie bestanden. Aus der Rahmenplanung des Bundes und der Länder für den Hochschulbau war sie aber damals zunächst wieder herausgefallen. Die LN führten jüngste Äußerungen des Kultusministers in Kiel und aus dem Landesbauamt an, wonach es Ende der 80er Jahre einen Neubau geben könne.

In seinem Kommentar "Keine Lobby" konstatierte der Redakteur Dr. Hans-Dieter Hellmann: "Wer am Ende der sozialen Stufenleiter steht, hat wenig Aussicht auf die Durchsetzung seiner oft durchaus berechtigten Forderungen." Er mahnte die Wiederaufnahme der Rahmenplanung an, damit aus dem Provisorium kein Dauerzustand werde.

Tatsächlich wurde der Mensaneubau für Uni und FH dann am 9. April 1991 von Studentenwerk und Landesbauamt im Beisein von Ministerin Marianne Tidick feierlich in Betrieb genommen. 2006 wurde er nochmals auf die heutigen 450 Plätze plus 130 in der Cafeteria erweitert.

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