Im Alten Zolln, auch heute noch in Lübecker Studentenkreisen eine bekannte Adresse, wurde ein dazu eigens aufbewahrter Findling, der so genannte "Giebelstein", mitten ins Lokal gestellt und einer besonderen Feuertaufe unterzogen. Mit Escorial, einem hochprozentigen Kräuterlikör, übergossen und angezündet,verlieh erst dies dem neuen akademischen Titel die erforderliche gemeinschaftliche Beglaubigung.
Seinen Namen hatte der Stein übrigens nicht von ungefähr; die Wirtin des Zolln hieß Grete Giebelstein. Sie war auch 1986 der umlagerte Star, als 180 ehemalige Studentinnen und Studenten des ersten Absolventenjahrgangs (1964 - 1968) ein großes Wiedersehensfest feierten. "Der Giebelstein fing noch einmal Feuer", hieß der Artikel, in dem die Lübecker Nachrichten über das dreitägige Treffen berichteten.
Organisiert hatten das Wochenende Gisela von Forster-Marr und Harald Edler von Braun. Die große Abendfeier fand in der Lachswehr statt. Zum Frühschoppen am folgenden Morgen trug Manfred List die Geschichte des Giebelsteins am alten Ort des Geschehens und unter großem Beifall noch einmal vor. Viele der Ehemaligen waren aus Norwegen und Schweden angereist, einer sogar aus Ghana. Auch der Universität stattete man einen Besuch ab, wo einer der Professoren eine Festvorlesung hielt.
Das gelungene Wiedersehensfest von 1986 wurde 1991 und 1994 wiederholt - und es erfährt eine weitere Neuauflage 2014 zum 50-jährigen Bestehen der Universität. "Hurra - wir leben noch!", schreiben Gisela von Forster-Marr und Christian Wolff an ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen. Zusagen werden noch gern entgegengenommen.
Die Verbundenheit der Ehemaligen mit ihrer Universität und untereinander hat sich in den Folgejahren über den ersten Studienjahrgang hinaus auf alle Abschlussjahrgänge ausgeweitet. 2003 organisierten sich die "Alumni Lübeck" als eigenständige Sektion innerhalb der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität und veranstalten, neben ihren vielen weiteren Aktivitäten, einmal jährlich ihr Alumnitreffen - in diesem Jahr zum Abschluss und Höhepunkt der großen Jubiläums-Festwoche am 8. November.
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