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"Weltanschauung": Senden und Empfangen

Samstag, 24.06.2017

Student Tu Le Anh (Fotos: Birgit Pretzsch)

Themenabend im Rahmen der Ringvorlesung am 29. Juni in St. Petri (19 Uhr)

  • "Was wir unseren Mitmenschen zu senden versuchen, kommt eigentlich nie richtig an. Aber wenn es mal geschieht, dann schlägt es ein wie ein Donnerschlag." (Tu Le Anh, Stud. Informatik FH)
  • „Kommunikationstechnik: Wir erfinden und erfinden, aber was finden wir?“ (Prof. Dr.-Ing. Stefan Bartels-von Mensenkampf, Elektrotechnik FH)
  • „Wenn wir die Kontrolle über das Senden und Empfangen von Nachrichten zwischen Maschinen behalten wollen, ist die Verschmelzung von Mensch und Maschine zum Cyborg unvermeidbar.“ (Prof. Dr.-Ing. Andreas Schrader, Telematik Uni)
  • "Geht uns im Eifer permanenten Sendens und Empfangens der Sinn für die Botschaft verloren?" (Prof. Dr. Christoph Flamm, Musikwissenschaft MHL)

Wir leben in einer Kommunikationsgesellschaft. Menschen senden und empfangen analog und digital, permanent und weltumspannend. Wer Informationen besitzt, teilt, vermittelt oder aber vorenthält, verfügt über Macht und Einfluss und verdient damit in manchen Fällen auch noch viel Geld. Aber was wird aus den einzelnen Botschaften angesichts der unüberschaubaren Datenflut? Wie verändert sich eine Nachricht auf dem Weg vom Sender zum Empfänger? Wird eine leise Warnung noch wahrgenommen im Rauschen der Signale, im Feuerwerk der Bilder, im empörten Geschrei?

Fragen wie diese sollen diskutiert und beantwortet werden beim sechsten Abend der Interakademischen Ringvorlesung „Weltanschauung“, am Donnerstag, dem 29. Juni, um 19 Uhr, in der Universitäts- und Hochschulkirche St. Petri zu Lübeck. Experten der Fachhochschule, der Musikhochschule und der Universität zu Lübeck referieren über die Geschichte und Entwicklung der Telekommunikation, über die Inhalte des Sendens und Empfangens und über die Störungsanfälligkeit kommunikativer Prozesse. Auch der Blick in die Zukunft hin zu einer Verschmelzung von Mensch und Maschine zur Optimierung des Informationsaustausches wird gewagt.

Prof. Dr.-Ing. Stefan Bartels von Mensenkampff (Fachbereich Elektrotechnik, Fachhochschule Lübeck), Prof. Dr.-Ing. Andreas Schrader (Institut für Telematik, Universität zu Lübeck), der Musikwissenschaftler Christoph Flamm (Musikhochschule Lübeck) und der Informatik-Student Tu Le Anh (Fachhochschule) berichten aus der Forschung und prüfen die Ergebnisse auf ihre weltanschauliche Relevanz hin. Musikalische Kommentare zum Thema bringen Studierende der Kontrabassklasse von Prof. Jörg Linowitzki mit einer Interpratation des „Pan“ von Benjamin Britten zu Gehör. Dorothee Schupelius (Violine) und Yang Wu (Klavier) spielen Arvo Pärts „Spiegel im Spiegel“.

Nach der einstündigen Präsentation sind alle Besucher der Ringvorlesung zum Plenumsgespräch mit den Referenten  - unter den gestrengen Augen der „Eule der Minerva“ - eingeladen. Pastor Dr. Bernd Schwarze moderiert den Abend. Im Anschluss an die Diskussion besteht im Nordschiff der Kirche Gelegenheit zu Nachgesprächen bei Laugengebäck und Wein.

Die Ringvorlesung „Weltanschauung“ umfasst sieben Abende im Sommersemester 2017. Die Lübecker Hochschulen und das St. Petri Kuratorium möchten damit Studierende, Lehrende und interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Gespräch über wissenschaftliche Grundsatzfragen bringen.

Prof. Dr.-Ing. Stefan Bartels-von Mensenkampf

Prof. Dr.-Ing. Andreas Schrader

Prof. Dr. Christoph Flamm


 

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