Moderne IT-Systeme sind in vielfältiger Weise mit anderen Systemen und ihrer Umwelt vernetzt. Dadurch werden sie angreifbar: Um eine Bank zu überfallen, werden keine Waffen mehr benötigt, ein Internetanschluss genügt; um die intimen Geheimnisse einer Person aufzudecken, muss nicht mehr in ihre Wohnung eingebrochen werden, sondern in ihren Web-Browser; um eine Unterschrift zu fälschen, reicht es, eine PIN auszuspionieren. Vom Zentralrechner einer Großbank über die Computer in Satelliten bis zu Smartphones: IT-Systeme müssen vor allem zuverlässig funktionieren. Sie dürfen keine gravierenden Programmierfehler enthalten, sollen fehlerhafte Eingaben tolerieren und langfristig ohne Unterbrechung arbeiten. Dass wirklich zuverlässige IT-Systeme derzeit nicht der Normalfall sind, beweisen die wöchentlichen Bugfixes und Service-Packs für Betriebssysteme. Selbst Raumfahrtmissionen sind schon an Programmierfehlern gescheitert.
Die aktuellen Informationen über die Vorgehensweisen von Geheimdiensten zeigen, dass eine freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung und ein fairer industrieller Wettbewerb ohne massive Anstrengungen im Bereich der IT-Sicherheit nicht aufrecht zu erhalten sein werden. Der Bedarf an Hochschulabsolventen mit detaillierten Fachkenntnissen auf diesem Gebiet ist immens und es ist davon auszugehen, dass er weiterhin steigen wird. Bei der Entwicklung komplexer Systeme wird der Aufwand, um Sicherheits- und Zuverlässigkeitsprüfungen zu garantieren, einen stetig wachsenden Anteil fordern. Mit diesem Studiengang soll Studierenden der Erwerb einschlägiger Fachkompetenzen ermöglicht werden, um Sicherheits- und Zuverlässigkeitsproblematiken zu analysieren und mit geeigneten Werkzeugen zu lösen. Dabei werden beide Aspekte in etwa gleichem Umfang behandelt.
Dabei bleiben sowohl der Bachelor wie auch der Master IT-Sicherheit jedoch Informatikstudiengänge. Dem wird Rechnung getragen durch eine solide Ausbildung in den wichtigsten grundlegenden Gebieten der theoretischen, praktischen und technischen Informatik sowie der Mathematik. Während im Bachelor-Programm naturgemäß die allgemeinen Informatikinhalte noch überwiegen, konzentriert sich der Master stark auf Angebote aus dem Bereich der IT-Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Als kleine Universität bietet die Universität zu Lübeck hervorragende Lehre durch direkte Betreuung sowie eine exzellente Forschung, die eng mit der Lehre verzahnt ist. Studierende der IT-Sicherheit haben neben den üblichen ERASMUS-Programmen zum europäischen Austausch auch die Möglichkeit, an unserem Austauschprogramm mit dem Worcester Polytechnic Institute (WPI) in den USA teilzunehmen.
Anja Rabich Studiengangskoordinatorin IT-Sicherheit |
M.Sc. Marc Stelzner Stellv. Studiengangskoordinator IT-Sicherheit |
Dr. Sabine Voigt Studierenden-Service-Center |
für die Ukraine