„In unserer Wissensgesellschaft prägt Wissenschaft alle Bereiche des gesell-schaftlichen und privaten Lebens. Wissenschaft ist Grundlage für persönliche, politische und wirtschaftliche Entscheidungen“ – so beschreibt das Leitbild der Universität zu Lübeck die umfassende Bedeutung wissenschaftlicher Erkennt-nisse, Denk- und Arbeitsweisen. Das Studium bietet Ihnen die Möglichkeit, sich Wissen, Fertigkeiten und Haltungen anzueignen, um sich optimal auf die Herausforderungen und die Verantwortung vorzubereiten, die Ihnen in Ihrem zukünftigen (Arbeits-)Leben begegnen werden.
Als Ärztinnen und Ärzte übernehmen Sie dabei eine große Verantwortung im Hinblick auf das Gesundheitswesen im Allgemeinen und das Wohl der Patientinnen und Patienten im Besondern. Ziel der ärztlichen Ausbildung ist daher nicht nur die praktische, sondern auch die wissenschaftliche Ausbildung, die „zur eigenverantwortlichen und selbständigen ärztlichen Berufsausübung, zur Weiterbildung und zu ständiger Fortbildung befähigt“ (ÄAppO, §1). Das Berufsverständnis beinhaltet in diesem Sinne unterschiedliche ärztliche Rollen, die zusammengenommen erst den/die ‚Medical Expert‘ ausmachen.
Eine dieser Rollen ist jene als Gelehrte bzw. Scholars im Sinne einer wissen-schaftlich basierten ärztlichen Tätigkeit durch die regelmäßige
- Verbesserung der Urteils- und Handlungskompetenz (Weiterbildung),
- Weitergabe von Wissen und Analyse von Fortbildungsbedarfen (Lehre),
- eigene Erstellung wissenschaftlicher Beiträge (Forschung).
(Vgl. NKLM „Die Ärztin/der Arzt als Gelehrte/Gelehrter“; Frank et al. 2015).
Das Medizinstudium vermittelt daher auch wissenschaftliche Kompetenzen, die die „Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Denken, Arbeiten und Handeln“ stärken sollen (NKLM Kapitel 3.2.5 Wissenschaftskompetenz). Als Medizinerinnen und Mediziner werden Sie zunächst vor allem Anwender von wissenschaftlicher Arbeit und Forschungsergebnissen sein: Sie müssen Daten interpretieren, Befunde und Leitlinien verstehen, Informationen sammeln und bewerten können. Die Grundlage dafür wird in unterschiedlichen Lehrver- anstaltungen gelegt, in denen wissenschaftliche Methoden und Arbeitsweisen vermittelt, sowie das Lesen und Verstehen von Studien und Reviews eingeübt werden. Darüber hinaus können Sie im Rahmen einer Promotion und einer eventuell anschließenden Habilitation auch selbst zum wissenschaftlichen
Erkenntnisgewinn beitragen. Erfahren Sie mehr dazu unter 'Wissenschaftlichkeit im Studium' und 'Promotion'.
Quellen und weitere Literatur:
ÄApprO 2002: Approbationsordnung für Ärzte (BGBl. I S. 2405): http://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html (1.8.2017)
Frank, J.R./Snell, L./Sherbino, J. (Hrsg.) 2015: CanMEDS 2015 Physician Competency Framework. Ottawa: Royal College of Physicians and Surgeons of Canada.
MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e. V. (Hrsg) [ohne Jahr]: NKLM (Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin): www.nklm.de/kataloge/nklm/lernziel/uebersicht (24.8.2017)
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