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GET-ON - Gesundheit und Teilhabe nach Post-COVID-Rehabilitation mit interdisziplinärer fachärztlicher Diagnostik

Wer sind wir?

Das Forschungsprojekt GET-ON wird von Studierenden des Masterstudiengangs Gesundheits- und Versorgungswissenschaften im Schwerpunkt Versorgungsforschung durchgeführt.

Wir sind Dana Brückmann (B.Sc. Ergotherapie), Luisa Kerwin (B.Sc. Physiotherapie), Alina Rother (B.Sc. Physiotherapie) und Tabea Schlang (B.Sc. Physiotherapie). Begleitet und verantwortet wird das Projekt von Prof. Dr. Matthias Bethge und Mag. rer. nat. Stella Lemke.

Im Folgenden können Sie mehr über GET-ON erfahren.

Worum geht es?

Projektziel

Das Projekt GET-ON beschäftigt sich mit der Teilhabe und Gesundheit von Post-Covid-Erkrankten vor, während und nach einer Post-COVID-Rehabilitation, die in der Mühlenbergklinik in Bad Malente stattfindet. Im Rahmen der Mixed-Methods-Untersuchung sollen Veränderungen der Krankheitssymptomatik und der Alltagsbewältigung vor, während und nach der Rehabilitation erfasst werden. Auch die Annahme und Umsetzung von Bewältigungsstrategien, die Erwartungen und Ziele an die Rehabilitation sowie förderliche und hinderliche Faktoren für den Erfolg der Maßnahme sind Gegenstand der Untersuchung.

Vor welchem Hintergrund findet das Projekt statt?

Definition Post-Covid

Post-Covid-Zustand (eng. Post-Covid-Condition, im Folgenden auch PCC) ist ein im Rahmen der Covid-19-Pandemie neu aufgetretenes Krankheitsbild. Es tritt üblicherweise drei Monate nach einer Covid-Infektion auf und kennzeichnet sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die länger als zwei Monate anhalten und keine andere Ursache haben. Charakteristisch sind dabei Fatigue, Dyspnoe und kognitive Symptome (World Health Organisation, o. J.).

Häufigkeit Post-Covid

Bevölkerungsbasierte Kohortenstudien schätzen die Prävalenz auf 6,5 % bis 15,1 % (Global Burden of Disease Long COVID Collaborators et al., 2022; Peter et al., 2022), wobei die genaue Häufigkeit nicht abschließend geklärt ist.

Rehabilitation bei Post-Covid

Aufgrund der multiplen Organbeteiligung bedürfen Angebote zur Rehabilitation für Personen mit PCC einer interdisziplinären Versorgung (Koczulla et al., 2022) sowie einer umfassenden interdisziplinären Befundung, um die durch das PCC verursachten Einschränkungen der Funktionsfähigkeit vollständig zu erfassen (Marshall-Andon et al., 2023). Das von uns untersuchte Rehabilitationsangebot der Mühlenbergklinik in Bad Malente lehnt sich an ein etabliertes verhaltensmedizinisch orientiertes Programm an (Benninghoven et al., 2022) und nutzt regionale Versorgungsstrukturen für die Umsetzung einer interdisziplinären fachärztlichen Diagnostik. Die Rehabilitation dauert vier Wochen und ist als Gruppenprogramm aufgebaut, welches spezifische Interventionen beinhaltet.

Wie läuft das Forschungsprojekt ab?

Aufbau des Projekts

Für die Ergebnis- und Prozessevaluation im Rahmen dieses Studienvorhabens erfolgt eine quantitative Analyse von Daten aus der Mühlenbergklinik, welche bereits anhand von Fragebögen zu drei Messzeitpunkten erhoben wurden (T0 = Beginn der Rehabilitation; T1 = Ende der Rehabilitation; T2 = drei Monate nach Ende der Rehabilitation). Primäre Zielgröße ist die Fatigue drei Monate nach Rehabilitationsende. Sekundäre Zielgrößen umfassen die Post-COVID-Symptomatik, Gesundheit, gesundheitsbezogenes Verhalten, Teilhabe und Funktionsfähigkeit, soziodemografische Merkmale sowie die wahrgenommene Behandlungsdosis. Für den qualitativen Teil der Studie werden strukturierte Interviews mit Rehabilitand*innen und dem Fachpersonal der Mühlenbergklinik durchgeführt. Inhaltlicher Fokus der Interviews liegt auf der Erhebung von Veränderungen in alltagsrelevanten Betätigungsdimensionen durch die Post-COVID-Rehabilitation sowie auf dem Erfahrungs- und Prozesswissen der Rehabilitand*innen und des Fachpersonals für eine Optimierung der Rehabilitation.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Zeitplan

Die Ethikanzeige, das Studienprotokoll und die Studienregistrierung wurden im Juni 2024 abgeschlossen. Die Erhebung der qualitativen Daten sowie die Eingabe der quantitativen Daten ist im Juli und August 2024 geplant. Anschließend erfolgt die Datenauswertung bis Dezember 2024. Im Februar und März 2025 ist die Erstellung des Manuskripts zur Veröffentlichung der Ergebnisse geplant.

Literatur

Quellen
  • Benninghoven, D., Menke, E., China, C., Schroeder, F. & Bethge, M. (2022). Implementierung einer Verhaltensmedizinisch Orientierten Rehabilitation in der Kardiologie. PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie, 72 (9/10), 429–437. doi.org/10.1055/a-1749-6379
  • Koczulla, A. R., Ankermann, T., Behrends, U., Berlit, P., Berner, R., Böing, S., Brinkmann, F., Frank, U., Franke, C., Glöckl, R., Gogoll, C., Häuser, W., Hohberger, B., Huber, G., Hummel, T., Köllner, V., Krause, S., Kronsbein, J., Maibaum, T., Otto-Thöne, O., Pecks, U., Peters, E. M. J., Peters, S., Pfeifer, M., Platz, T., Pletz, M., Powitz, F., Rabe, K. F., Scheibenbogen, C., Schneider, D., Stallmach, A., Stegbauer, M., Tenenbaum, T., Töpfner, N., von Versen-Höynck, F., Wagner, H. O., Waller, C., Widmann, C. N., Winterholler, C., Wirtz, H., Zwick, R. (2022). S1-Leitlinie Long-/Post-COVID. Pneumologie 76(12), 855–907. doi.org/10.1055/a-1946-3230
  • Marshall-Andon, T., Walsh, S., Berger-Gillam, T., & Pari, A. A. A. (2023). Systematic review of post-COVID-19 syndrome rehabilitation guidelines. Integrated Healthcare Journal, 444(111). doi.org/10.1136/ihj-2021-000100
  • Peter, R. S., Nieters, A., Kräusslich, H.-G., Brockmann, S. O., Göpel, S., Kindle, G., Merle, U., Steinacker, J. M., Rothenbacher, D., & Kern, W. V. (2022). Post-acute sequelae of covid-19 six to 12 months after infection: Population based study. BMJ, e071050. doi.org/10.1136/bmj-2022-071050
  • World Health Organisation. (o. J.). ICD-11 in Deutsch—Entwurfsfassung (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Übers.). Abgerufen 14. April 2024, von www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-11/uebersetzung/_node.html

Studienregistrierung

Studienregistrierung

World Health Organization Universal Trial Number: U1111-1308-0247

Finanzierung

Finanzierung

Das Projekt wird im Rahmen des Masterstudienganges Gesundheits- und Versorgungswissenschaften der Universität zu Lübeck durchgeführt. Dementsprechend gibt es keine externe Finanzierung. Das Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Matthias Bethge vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie begleitet und unterstützt.

An wen können Sie sich bei Fragen wenden?

Kontakt

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gern an das Forschungsteam.

  • Alina Rother: alina.rother(at)student.uni-luebeck.de
  • Prof. Dr. Matthias Bethge: matthias.bethge(at)uksh.de