Lesung mit Musikbegleitung und Diskussion
Liane Lieske und Barbara Stellbrink-Kesy berichten mit Auszügen aus dem Buch Die Nazis nannten sie "Asoziale" und "Berufsverbrecher" über zwei Verfolgungsgeschichten der NS-Zeit mit Lübeck-Bezug. Gemeinsam sind in den Lebensläufen intersektionale Verfolgung aufgrund von Armut und Geschlecht. Lieskes Großmutter Erna wurde aufgrund einiger Kleinstdelikte an ihrem Wohnort Hamburg verfolgt und kriminalisiert, saß schließlich in Lübeck Lauerhof ihre Strafe ab, um nach verbüßter Haft ins KZ-Auschwitz zur Vernichtung durch Arbeit deportiert zu werden. Liane Lieske gibt einen Überblick über diese weibliche Verfolgungsgeschichte und deren Nachwirkungen in ihrer Familie. Barbara Stellbrink-Kesy liest Auszüge aus dem Beitrag zu ihrer Großtante Irmgard Heiss im oben genannten Sammelband.
Liane Lieske, Soziologin, Aktivistin aus Hamburg, und Barbara Stellbrink-Kesy, Kunsttherapeutin und Autorin aus Berlin, sind Mitglieder des im Jahr 2023 gegründeten Vereins "vevon-Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus", der sich für die Anerkennung der als "Asoziale" und "Berufsverbrecher" diskriminierten NS.Opfer einsetzt. Sie haben sich über die gemeinsame Arbeit dort kennengelernt. Sie machen mit dieser Veranstaltung auch auf die Arbeit des Vereins aufmerksam, sehen sich jedoch selbstständig als Veranstalter*innen.
Die Veranstaltung findet statt im Hörsaal des ZKFL (Königstraße 42). Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung des Kulturbüros der Hansestadt Lübeck und der Lübecker Gedenkstätte Lutherkirche in Kooperation mit dem Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) im Rahmen der Gedenkveranstaltungsreihe der Hansestadt Lübeck "Zeit des Erinnerns - für die Zukunft".
Das vollständige Programm zu der Veranstaltungsreihe finden Sie unter folgendem Link: https://www.luebeck.de/de/stadtleben/kultur/zeit-des-erinnerns.html
für die Ukraine