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Sonntag, 06.10.2019

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Studium generale: Islam in Europe

Debating Norms in Public Life - Vortrag von Nilüfer Göle (Paris) im Rahmen des Studium generale der Universität am 6. November

Was meinen wir, wenn wir von Europa sprechen? Europa kann nicht einfach als geographischer Raum beschrieben werden, der verschiedene Staaten, Sprachen und Völker umfasst. Es ist auch Konstrukt und Institution, Idee und jeweilige Wirklichkeit. Als Idee verkörpert Europa Hoffnungen, Werte und politische Vision, lässt aber auch einen Schriftsteller wie Stefan Zweig sinnieren, ob Europa eine Welt von gestern sei.

Einige kritisieren die wirklichkeitsformende Institution Europa als wirtschaftspolitisches Machtgefüge oder ökonomischen Zweckverein. Für Andere tritt Europa auf als identitärer Rückzugsort der "Europäer", das  sich mit Grenzregimen und Abschottungspolitik schützt. Gegenwärtig ist Europa in einer Situation der Krise und der Umbrüche, die die politische Ebene der Europäischen Union beunruhigen. Der Verweis auf einen "europäischen Wertehorizont" – Aufklärung, Pluralismus, Demokratie und Menschenrechte – soll die Suche nach kulturellen Gemeinsamkeiten stützen.

Das Konzept "Europa" wirft Fragen auf und fordert zum Perspektivwechsel heraus. Welchen Weg sollte "Europa" gehen? Wo liegen die Konfliktzonen? Wie wird Europa von anderen Orten aus gesehen? Am 6. November spricht Nilüfer Göle aus Paris über "Islam in Europe: Debating Norms in Public Life" (19:15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität, Königstraße 42).

Die folgenden Themen und Termine des Semesters:

4. Dezember 2019
„Globaler Klimawandel als Sicherheitsproblem für Europa“
Michael Brzoska (Hamburg)

18. Dezember 2019
„Gegenwärtiger Antisemitismus in Europa“
Uffa Jensen (Berlin)

15. Januar 2020
„Die Wiederkehr der Politik – Hat Europa noch eine Chance?“
Hauke Brunkhorst (Kiel)

29. Januar 2020
„Vorbild – Feindbild – Reizbild: Der Blick außereuropäischer Eliten auf Europa im Zeitalter von Spätkolonialismus und Dekolonisation (ca. 1880–1960)“
Harald Fischer-Tiné (Zürich)

12. Februar 2020
„Koloniale Kontinuitäten und Schwarzer Widerstand“
Aminata Touré (Kiel)

An den Mittwochsabenden  zwischen den Vortragsterminen findet jeweils ein begleitendes Wahlpflichtseminar für Studierende statt.