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Samstag, 12.10.2019

Lehre

Das Henne-Ei-Problem

Dr. Susanne Steinlechner

Psychiatrische Erkrankungen und neurologische Bewegungsstörungen - Antrittsvorlesung von Dr. Susanne Steinlechner am 12. November (17 Uhr s.t., Hörsaal AM 4)

Dystonien sind eine Gruppe klinisch sehr heterogener Syndrome, die heute als komplexe genetische Erkrankungen dem Gebiet der Neurologie zugeordnet werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Dystonien jedoch als ein hysterisches Syndrom, in dem sich ungelöste psychologische Konflikte ausdrücken, betrachtet.

Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre erbrachten immer häufiger Hinweise auf Zusammenhänge von neurologischen Bewegungsstörungen und psychiatrischen Symptomen bzw. Störungen. Immer wieder konnte gezeigt werden, dass auftretende psychiatrische Störungen nicht einfach eine Folge der Belastung durch die Bewegungsstörung bzw. -einschränkung sind, sondern vielmehr bereits vor dem Beginn der neurologischen Bewegungsstörung und auch bei asymptomatischen Mutationsträgern der neurologischen Erkrankung auftraten.

Exemplarisch werden Art und Häufigkeit psychiatrischer Störungen bei einigen neurologischen Bewegungsstörungen wie monogenem und idiopathischem M. Parkinson, Isolierter Fokaler Dystonie, Musikerdystonie und Restless-Legs-Syndrom sowie deren Erkrankungszeitpunkt im Verhältnis zum Auftreten der psychischen Störung dargestellt.

Dr. med. Susanne Steinlechner schließt mit der Antrittsvorlesung ihre Habilitation im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität zu Lübeck ab.