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Mittwoch, 12.04.2017

Veranstaltungen

"Weltanschauung": Forschen und Dichten

Raoul Schrott (Foto: Peter-Andreas Hassiepen)

Erster Themenabend im Rahmen der Ringvorlesung am 20. April (19 Uhr, St. Petri)

Am Donnerstag, dem 20. April, um 19 Uhr,  wird die große Ringvorlesung „Weltanschauung“ festlich in St. Petri zu Lübeck eröffnet. Sieben Abende über Themen zwischen Wissenschaft und Weisheit haben Professoren und Studierende der Universität zu Lübeck, der Fachhochschule und der Musikhochschule Lübeck gemeinsam vorbereitet. Im Zeichen der „Eule der Minerva“, dem Wappenvogel der Philosophie, referieren und diskutieren Lübecker Dozentinnen und Dozenten die großen Lebensfragen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Leben. Mediziner und Naturwissenschaftler, Kulturforscher, Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler laden ein zum interdisziplinären Dialog und freuen sich auf die Fragen und Kommentare von Studierenden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

„Forschen und Dichten“ lautet die Überschrift des ersten Abends, der mit einem musikalischen Beitrag aus der Musikhochschule und einem Grußwort der Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Dr. Muriel Kim Helbig und Prof. Rico Gubler eröffnet wird. Zum Start der Reihe haben die Hochschulen und das St. Petri Kuratorium den umfassend gebildeten Literaturwissenschaftler und Autor Raoul Schrott eingeladen. Sein jüngstes Werk „Erste Erde Epos“ ist der Versuch einer Synthese aus Weltbildern der Wissenschaft und der erzählerischen Kraft der Poesie.

Raoul Schrott geht davon aus, dass die alten Erzählungen religiöser Prägung ihre Überzeugungskraft verloren haben und wir nach neuen Narrativen suchen müssen. Das ist eine These, die neugierig macht, aber auch zum Widerspruch reizt. Der Physiker Prof. Dr. Christian Hübner und der Neurologe Prof. Dr. Thomas Münte (Uni Lübeck), Prof. Dr.-Ing. Frank Schwartze (Stadtplanung, Fachhochschule Lübeck) sowie Professor Rico Gubler und die Studentin Marion Krall (Musikhochschule Lübeck) diskutieren mit Raoul Schrott über seinen Vortrag.

Prof. Dr. Cornelius Borck und Pastor Dr. Bernd Schwarze moderieren den Abend. Nach der rund zweistündigen Veranstaltung besteht Gelegenheit, im Seitenschiff der Kirche bei Wein und Laugengebäck weiter zu philosophieren.

  • „Die Quantenphysik ist die große Schwester der Poesie. Beide erschaffen sie sich Modelle der Wirklichkeit und bringen damit eine neue, imaginäre Wirklichkeit hervor.“ Raoul Schrott
  • „Manchmal wünsche ich mir in der Musik auch Ergebnisse, die man messen kann. Aber wenn es um die ganz großen Fragen geht, liegen Kunst und Wissenschaft vielleicht ganz nah beieinander.“ Marion Krall, Musikhochschule Lübeck
  • "Wichtig ist festzuhalten, dass Forschung und Dichtung kein Selbstzweck sind. Beides leistet über das gezielte Nachdenken einen Beitrag zum Verstehen und damit auch zum Handeln in unserer Welt.“ Prof. Dipl. Ing. Frank Schwartze, Fachhochschule Lübeck
  • „Auch wenn wir die Grenzen unserer Erkenntnis immer weiter verschieben, wird es immer etwas geben, das hinter dieser Grenze ist. Ich bin bei Christian Wolff, für den die christlichen Glaubenswahrheiten super rationem, nicht contra rationem sind.“ Prof. Dr. Christian Hübner, Universität zu Lübeck
  • „Ist Forschen ein kreativer Prozess – hat Kunst Brücken zur oder Fundamente in der Wissenschaft? Dies bejahend gestalten wir einen Abend in St.Petri, der Brücken schlägt.“ Prof. Rico Gubler, Musikhochschule Lübeck

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