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Freitag, 01.01.2016

Lehre

Das Lungenkarzinom

Priv.-Doz. Dr. med. Martin Reck

Vom vergessenen Tumor zum Prototyp der Therapieentwicklung - Antrittsvorlesung von Priv.-Doz. Dr. med. Martin Reck am 19. Januar (18 Uhr s.t., Hörsaal T 1)

Das Lungenkarzinom, eine der häufigsten und tödlichsten Krebserkrankungen“, gehört zu den Tumorerkrankungen, bei denen wir in den letzten Jahren sehr eindrucksvoll eine rasante Entwicklung in Diagnostik und Therapie beobachten konnten. Während noch vor 20 Jahren die systemische Therapie als experimentell galt, hat sich mittlerweile ein komplexer Behandlungsalgorithmus etabliert, der nachhaltig zu einer Verbesserung der Prognose aber auch der Symptomatik von Patienten mit Lungenkarzinom beiträgt.

Neben der zunehmend individualisierten zytostatischen Therapie in verschiedenen Therapielinien haben vor allem das molekulare Verständnis der Erkrankung und die Entdeckung von therapierbaren molekularen Alterationen durch zielgerichtete Medikamente substantiell zu einer Verbesserung der Behandlung beigetragen.

Ein völlig neues Konzept ist die „Immuntherapie“ mit der Modulation von T Zell aktivierenden „Checkpoints“ durch spezifische Antikörper. Nachdem zunächst in Phase I Studien eine beeindruckende präliminäre Wirksamkeit gezeigt werden konnte, wurde in diesem Jahr die Wirksamkeit in großen, randomisierten Phase III Studien bestätigt.  Es ist davon auszugehen, dass die Immuntherapie einen großen Einfluss auf die therapeutische Entwicklung beim Lungenkarzinom haben wird.

Insgesamt sehen wir eine faszinierende Dynamik in der Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten beim Lungenkarzinom und durch die rasche Entwicklung der molekularen Diagnostik auch eine breite Perspektive an zukünftigen Therapiezielen.

(Außerplanmäßige Professur im Fachgebiet "Innere Medizin")