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Freitag, 01.01.2016

Lehre

Automatische Defibrillation

Priv.-Doz. Dr. Frank Bode

Verhinderung des plötzlichen Herztodes - Antrittsvorlesung von Priv.-Doz. Dr. med. Frank Bode am 26. Januar (17 Uhr s.t., Hörsaal T 1)

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen. Er kann als Komplikation eines akuten Koronarsyndroms auftreten, aber auch durch arrhythmogene Disposition bei erworbener Herzinsuffizienz oder genetisch bedingten Herzerkrankungen.  Zum Schutz vor fatalen Kammerarrhythmien wurde 1980 erstmals ein automatischer Cardioverter-Defibrillator (ICD) implantiert.  Seither hat sich die ICD-Therapie als Standardtherapie zur Primär- und Sekundärpravention des plötzlichen Herztods bei Hochrisikopatienten durchgesetzt. In den aktuellen Studien zur ICD-Behandlung ist die Optimierung der Therapie bzw. die Verhinderung therapieassoziierter Komplikationen in den Fokus gerückt.

Nachdem die Assoziation zwischen einer erhöhten ICD-Entladungsrate und einer erhöhten Mortalität bereits seit längerem bekannt war, konnte kürzlich gezeigt werden, dass auch eine Vermeidung von Schocks durch optimierte Programmierung zu einer Mortalitätsreduktion führt.

Die endokardial einliegenden Elektroden stellen aufgrund der häufigen Sondenprobleme im Langzeitverlauf die Achillesferse der ICD-Therapie dar. Daher wurden komplett subkutan implantierbare ICDs entwickelt. Für Hochrisikopatienten, bei denen eine ICD-Implantation vorübergehend noch nicht infrage kommt, oder bei Patienten mit nur transientem Risiko für einen plötzlichen Herztod, ist durch die Einführung des tragbaren Kardioverter-Defibrillators (WCD) – auch Defibrillatorweste genannt – eine Prävention des plötzlichen Herztodes möglich.

(Außerplanmäßige Professur im Fachgebiet "Innere Medizin")