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Mittwoch, 04.11.2015

Lehre

Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Priv.-Doz. Dr. Florian Vogt

Innovative radiologische Verfahren für die Therapie: Technische, klinische und betriebswirtschaftliche Betrachtung - Antrittsvorlesung von Priv.-Doz. Dr. med. Florian Vogt am 10. November 2015 (17 Uhr, Hörsaal T1)

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) zählt zu den häufigsten Gefäßerkrankungen im klinischen Alltag und beschreibt Durchblutungsstörungen durch stenosierende, okkludierende und aneurysmale Veränderungen der Aorta und der die Extremitäten versorgenden Arterien. Die Hauptursache für das Entstehen einer PAVK ist die Arteriosklerose (95%). Die Gesamtprävalenzrate dieser Erkrankung liegt bei ca. 5-10%, steigt jedoch ab einem Alter über 70 Jahre auf 15-20% an. Die PAVK bleibt auch heute noch häufig unterdiagnostiziert und wird in ihrer Bedeutung von Ärzten und Patienten unterschätzt.

Die Therapie der PAVK hat generell zwei vorangestellte Ziele, die Behandlung vaskulärer Risikofaktoren und Begleiterkrankungen sowie die Verbesserung des peripheren Blutflusses bei symptomatischen Patienten. Art und Umfang der Behandlungsstrategien bei der PAVK werden bestimmt durch das Ausmaß der Beeinträchtigung und sind damit stadienabgängig.

Lange Zeit bestand die einzige therapeutische Intervention der PAVK in der Operation. Die Therapiemöglichkeiten der PAVK haben sich jedoch in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Dies hat dazu geführt, dass perkutane Katheter gestützte Behandlungsverfahren mittlerweile der chirurgischen Therapie häufig vorzuziehen sind, da sie gleiche Ergebnisse bei geringerer Patientenbelastung erzielen und gleichzeitig kosteneffizienter sind. Vor dem Hintergrund der deutlich verbesserten Kathetermaterialien und der forcierten Entwicklung ausgefeilter Behandlungsstrategien einerseits sowie einem zunehmenden Bedarf an Behandlungen andererseits ist mit weiter steigenden Zahlen an Interventionen zu rechnen.

Andererseits sind die hier eingesetzten Techniken ressourcenintensiv und weisen einen hohen Sachkostenanteil auf. Dieser ist häufig aufgrund einer mangelnden, weil aufwendigen Prozesskostenrechnung nicht umfänglich bekannt. Für den Leistungserbringer ist eine Steuerung der Kosten und Mittelverbräuche somit nur schwer möglich.

In der Antrittsvorlesung werden die aktuellen Fortschritte auf dem Gebiet der radiologisch interventionellen Behandlung der PAVK unter Berücksichtigung der klinischen Ergebnisse sowie der Erlössituation vorgestellt. 

(Außerplanmäßige Professur im Fachgebiet Radiologie)