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Mittwoch, 09.07.2014

Lehre

Therapie der postoperativen Peritonitis

Priv.-Doz. Dr. Christian Eckmann

Chirurgisch, antibiotisch oder psychiatrisch? Eine infektiologisch-psychoanalytische Betrachtung“ - Antrittsvorlesung von Priv.-Doz. Dr. med. Christian Eckmann am 15. Juli (17 Uhr, Hörsaal T 1)

Nationale und internationale Datenbanken zeigen, dass sich fast 30% aller Fälle eines septischen Schocks auf Bauchrauminfektionen zurückführen lassen. Die postoperative Peritonitis ist eine nosokomial erworbene sekundäre Peritonitisform, die sich an einen rezenten operativen Eingriff anschließt. Es liegt ein komplexes, chirurgisch oder interventionell behandlungsbedürftiges Krankheitsbild vor. Chirurgisch-therapeutisch fand in den letzten 10-15 Jahren ein Paradigmenwechsel zu immer weniger Invasivität hin statt.

Da die meisten Patienten zum Zeitpunkt der Erkrankung bereits antibiotisch vorbehandelt sind, zeichnet sich die postoperative Peritonitis durch ein selektioniertes Erregerspektrum mit resistenten grampositiven und gramnegativen Erregern aus. Gerade im gramnegativen Bereich stehen nur noch wenige wirksame Antibiotika zur Verfügung. Evidenzbasierte Therapieprinzipien im Sinne eines antibiotic stewardship dienen der Erhaltung der therapeutischen Optionen und der Minderung des Selektionsdrucks in der antimikrobiellen Therapie.

Klassische Topoi der Psychoanalyse (u.a. narzisstische Kränkung, Traumatisierung, Triebenergetische Fehlleitungen) treten bei den beteiligten Disziplinen (Chirurgie, Intensivmedizin, Infektiologie) häufig auf und interferieren negativ mit einer frühzeitigen Diagnostik und Therapie dieser lebensbedrohlichen Erkrankung. Um eine optimale Behandlung zu ermöglichen, müssen diese unterbewußten Barrieren angesprochen und überwunden werden. Die Antrittsvorlesung beleuchtet prinzipielle Aspekte und gibt erste Lösungsansätze.

(Außerplanmäßige Professur im Fachgebiet Chirurgie)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen