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Donnerstag, 27.03.2014

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Fraktur: In der Verletzung die Erkrankung erkennen

Antrittsvorlesung von Dr. med. Ralf Oheim am 8. April (17 Uhr, Hörsaal T 1)

Als Fraktur bezeichnet man die gewaltsame Unterbrechung der strukturellen Integrität eines Knochens. Abhängig von dem einwirkenden Trauma sowie der vorliegenden Knochenqualität resultieren dabei einfache beziehungsweise mehr oder weniger komplexe Frakturen. Die Komplexität einer Fraktur ergibt sich neben der Anzahl der Frakturfragmente auch aus dem Grad der Fragmentdislokation sowie dem begleitenden Weichteilschaden.

Frakturen sind häufige Verletzungen jedes Lebensalters und stellen eine wesentliche Ursache für eine stationäre Krankenhausbehandlung in Deutschland dar. Die Inzidenz von Frakturen insbesondere im geriatrischen Patientengut nimmt kontinuierlich zu. Dies vor allem aufgrund des demographischen Wandels sowie der steigenden Lebenserwartung und der damit einhergehenden Zunahme von Knochenstoffwechselstörungen wie der Osteoporose. Während im jungen und mittleren Lebensalter Frakturen in der Regel durch adäquate, hochenergetische Traumen verursacht werden, liegen den Frakturen im geriatrischen Patientengut häufig inadäquate, niedrigenergetische Traumen zugrunde.

Die operative Frakturversorgung hat durch innovative Implantate und OP-Techniken in der Hand erfahrener Traumatologen einen hohen Versorgungsstandard erreicht. Wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Versorgung von Patienten/-innen mit Frakturen sollte jedoch immer auch das Erkennen einer zugrundeliegenden Störung des Knochenstoffwechsels bzw. der Knochenstruktur sein; dies ist insbesondere von entscheidender Bedeutung, um Folgefrakturen vermeiden zu können.

Zu den häufigen Ursachen für eine Störung der Knochenstruktur bzw. des Knochenstoffwechsels gehört neben der Osteoporose auch der Vitamin D Mangel. Darüber hinaus gibt es viele weitere, zum Teil sehr seltene Erkrankungen, die zu einer Frakturgefährdung führen können und deren Diagnose für die Prognose der betroffenen Patienten/-innen entscheidend ist.

(Habilitation im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen

Dr. Ralf Oheim