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Mittwoch, 20.02.2013

Universität

Schwanengesang

Prof. Dr. Dr. Peter Schmucker

Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Schmucker, von 1990 bis 2013 Direktor der Klinik für Anästhesiologie, hält am 16. März seine Abschiedsvorlesung (12 Uhr s.t., Audimax)

Die Vorlesung wird demonstrieren, dass das Corpus der Literatur von einer ähnlichen Komplexität bestimmt ist wie die Physiologie des lebenden Organismus, welche die Grundlage für die Tätigkeit eines Anästhesisten bildet.

Der „Schwanengesang“ als literarischer Topos lässt sich ab dem fünften vorchristlichen Jahrhundert nachweisen: Erst beim Herannahen des Todes singe der Schwan sein einziges und damit zugleich sein schönstes Lied. Seit dem vierten Jahrhundert v. Chr. wird der Schwan mit dem Bild des Dichters und Sehers, des „vates“ (Horaz), verbunden.

Von besonderem Interesse ist dabei die bis in die Gegenwart durchgehaltene genderspezifische Differenz: Die männlichen „Schwäne“ werden durch ihr Lied unsterblich, einige davon leben gar als Sternbild am Firmament weiter; dies wird jedoch durch das Selbstopfer der weiblichen „Begleit-Schwäne“ allererst ermöglicht. 

Die analysierten Texte schließen die antike Tragödie, mittelalterliche Enzyklopädien und Novellen vom Thomas Mann und E.T.A. Hoffmann ein.

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen