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Donnerstag, 14.11.2013

Forschung

Hoher Druck auf hoher See

Von Alltag, Blutdruck und sympathischen Nerven berichtet Dr. med. Friedhelm Sayk in seiner Antrittsvorlesung am 19. November (17 Uhr, Hörsaal T 1)

Die Kontrolle unseres Blutdrucks erfolgt über komplexe Regelkreise mit dem Ziel, eine optimale Durchblutung unserer Organe zu gewährleisten und dabei einen schädlichen Hochdruck zu vermeiden. Der Baroreflex ist ein ‚feed-back‘-System, das den aktuellen Blutdruck mittels sympathischer Nervenbahnen dem Zielwert angleicht. Ob sportliche Aktivität, emotionale Anspannung oder Schlaf – die Vielfalt unseres Alltags erfordert eine ständige Anpassung dieses Sollwertes an die jeweiligen Umstände. Dies erfolgt über ‚feed-forward‘-Mechanismen, zu denen hormonelle und metabolische Signale ebenso wie Tag-Nacht-Rhythmus oder körperliches und emotionales Verhalten gehören. Durch mikroneurographische Verfahren kann die blutdruckrelevante sympathische Nervenaktivität unmittelbar erfasst werden. Hormonelle Einflüsse auf den Baroreflex-Sollwert können gezielt untersucht werden.

Gesunder Nachtschlaf geht mit abgesenktem Blutdruck einher; eine permanente Störung führt zu Bluthochdruck. Übergewichtige Personen haben regelhaft einen Bluthochdruck. Zudem lassen sich bei Ihnen veränderte Spiegel appetit- und gewichtsregulierender Hormone einerseits sowie eine erhöhte Aktivität blutdrucksteigernder sympathischer Nerven andererseits feststellen. Diese Zusammenhänge im menschlichen Organismus zu charakterisieren, ist ein wichtiges Ziel unserer Arbeitsgruppe „Neuroendokrine Kreislaufregulation“. Die Antrittsvorlesung zeigt eigene Forschungsergebnisse und veranschaulicht die Zusammenhänge anhand alltäglicher Beispiele aus der modernen Containerschifffahrt.

(Habilitation im Fachgebiet Innere Medizin)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen

Dr. Friedhelm Sayk