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Mittwoch, 13.11.2013

Forschung

Das tripelnegative Mammakarzinom

Über eine therapeutische Herausforderung spricht Priv.-Doz. Dr. med. Cornelia Liedtke in ihrer Antrittsvorlesung am 19. November (18 Uhr s.t., Hörsaal T 1)

Das Mammakarzinom ist keine homogene Entität, sondern setzt sich aus verschiedenen, klinisch und (molekular-)biologisch sehr unterschiedlichen Subgruppen zusammen. Das sogenannte tripelnegative Mammakarzinom (triple negative breast cancer, TNBC) stellt eine klinisch wie molekularbiologisch sehr heterogene Entität dar.

Patientinnen mit TNBC zeigen eine schlechte Prognose mit Hinblick auf nahezu alle klinischen Endpunkte. Der Zeitpunkt bis zum Auftreten eines Rezidivs ist signifikant früher als bei anderen Mammakarzinomsubtypen, die meisten Rezidive treten innerhalb der ersten drei Jahre auf. Prognostisch ungünstige (viszerale oder zerebrale) Metastasen sind häufig. Zwischen dem Tumordurchmesser und dem Nodalstatus als zwei wichtigen Prognosemarkern besteht im Gegensatz zu anderen Mammakarzinomsubtypen nur ein schwacher Zusammenhang.

Die Indikationsstellung für eine adjuvante Radiatio erfolgt bei Patientinnen mit TNBC nach den gleichen Aspekten wie bei Patientinnen mit non-TNBC, auch wenn die Strahlentherapieempfindlichkeit bei Patientinnen mit TNBC signifikant geringer ist.Obwohl die Chemotherapie die weitestgehend einzige systemische Therapieoption darstellt, ist die Ansprechwahrscheinlichkeit bei Patientinnen mit TNBC signifikant höher. Für den Fall eines Therapieansprechens (insbesondere bei Erreichen einer pathologischen Komplettremission nach neoadjuvanter Chemotherapie) ist die Prognose günstig. 

Neue Therapieansätze, die sich derzeit in klinischer Erprobung befinden, betreffen spezifische Chemotherapeutika (z.B. platinhaltige Schemata) und zielgerichtete Therapien. Die Entwicklung neuer Substanzen ist nicht zuletzt aufgrund der Heterogenität der Erkrankung erschwert.

(Umhabilitation im Fachgebiet Gynäkologie und Geburtshilfe)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen

Priv.-Doz. Dr. med. Cornelia Liedtke