Website
Aktuelles
Sonntag, 14.10.2012

Forschung

Zerebrale Oximetrie in der Herzchirurgie

Antrittsvorlesung von Dr. med. Julika Schön am 20. November 2012 um 17 Uhr s.t. im Hörsaal T1

Die zerebrale Oximetrie mittels nah-infrarot Spektroskopie ermöglicht die nicht-invasive Messung einer venös gewichteten Sauerstoffsättigung im Gehirngewebe. Sie macht sich dabei zum einen zunutze, dass menschliches Gewebe im nah-infraroten Lichtbereich transparent ist, und zum anderen, dass sich die Absorptionsspektren von oxygeniertem und desoxygeniertem Hämoglobin unterscheiden.

Während herzchirurgischer Eingriffe mit Herz-Lungen-Maschine ist das Gehirn besonders von stärkeren Kreislaufschwankungen und Sauerstoffmangel bedroht. Klinisch führt dies zu einer hohen Inzidenz von zerebralen Funktionsstörungen wie postoperatives Delir oder kognitive Störungen. Mit der zerebralen Oximetrie kann die intraoperative Sauerstoffversorgung des Gehirns überwacht werden und ermöglicht gegebenenfalls rechtzeitige Korrekturen.

Die ScO2 reflektiert aber nicht nur die zerebrale, sondern auch die systemische Sauerstoffbalance, steht in Zusammenhang mit der kardiopulmonalen Funktion und hat bei herzchirurgischen Patienten prognostische Relevanz. Somit scheint dieses Verfahren nicht nur zum neurologischen, sondern auch zum hämodynamischen Monitoring und zur präoperativen Risikostratifizierung herzchirurgischer Patienten geeignet zu sein.

(Habilitation im Fach Anästhesiologie)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen 

Dr. Julika Schön