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Holstentor

Katharina Reinshagen 2018/19

Die Arbeit, ein vielfarbiges Pastell, umfängt ein Kernstück der Lübecker Baugeschichte: das machtvolle Holstentor, die wirtschaftsgeschichtlich bedeutenden Salzspeicher und den hoch aufragenden Turm der Universitätskirche St. Petri – eine Demonstration des kleinen roten Ziegels, des Backsteins.

Das Blatt, dunkeltonig gehalten, strahlt Ruhe aus, Irdenheit, und symbolisiert die Geschichte der alten Hansestadt. Der Verzicht auf menschliche Figuren verstärkt die Historizität. Nichts gegen die vielen Generationen von Kaufleuten, Handwerkern und Schiffern – der eigentliche Reichtum der Stadt über die Jahrhunderte hinweg ist die Stadt selbst, sind ihre grandiosen Architekturen. Und diesen Reichtum hat Katharina Reinshagen ohne überflüssige Schnörkel zu Papier gebracht.

Ihre Arbeit ist eine zeitgenössische Fortführung der Tradition der Städtebilder. Das ist nicht so archäologisch ziseliert wie in der Vedutenmalerei (Canaletto, Francesco Guardi), weit weniger fotorealistisch als die Städtebilder Gerhard Richters, eher eine Fortführung der Nachexpressionisten (Dresdner Sezession) – und unverkennbar mit Bezügen zum amerikanischen Realismus eines Edward Hopper. Vor allem jedoch eine ganz eigene Handschrift!

Die Künstlerin Katharina Reinshagen wurde 1953 in Berlin geboren, studierte von 1973 bis 1979 Grafik an der HdK Berlin, war dort mehrere Jahre als Lehrbeauftragte tätig und lebt und arbeitet seit 1989 freischaffend in Lübeck. Sie ist Mitglied verschiedener Künstlervereinigungen; zahlreiche Bilder von ihr befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.

Björn Engholm

Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein a.D.

 

Absolventen 2018 in St. Petri
Absolventen 2018 in St. Petri
Absolventen 2019 in St. Petri
Absolventen 2019 in St. Petri
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