Viele Besucher*innen bei der KI-Ausstellung und beim Abend rund um die KI
Seit gestern Abend ist bekannt, dass der norddeutsche Zukunftspreis für künstliche Intelligenz, gestiftet von der Junge-Bäckerei, in diesem Jahr an den Rostocker Mathematiker Professor Roger Labahn von der Universität Rostock gegangen ist. Der 64-jährige Mathematiker, so die Jury, hat durch seine wissenschaftliche Arbeiten Mecklenburg-Vorpommern zu einem anerkannten Hotspot für spezialisierte KI-Anwendungen (Künstliche Intelligenz) gemacht. Bekannt gegeben wurde diese Neuigkeit gestern im Rahmen des "Abends rund um die KI", der von der Universität zu Lübeck im Übergangshaus (ehemals Karstadt) mitten in der Lübecker Innenstadt organisiert worden war.
Über den Preis
Der Norddeutsche Zukunftspreis für Künstliche Intelligenz ist mit 10.000 Euro dotiert und würdigt herausragende KI-Beiträge aus Norddeutschland. Vergeben wurde er in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durch das Zentrum für Künstliche Intelligenz Lübeck (ZKIL) an der Universität zu Lübeck. „Unser Ziel ist es, dass der Computer die Schrift liest und auch erkennt, worum es im Text geht“, erklärte der Preisträger gestern Abend. Lernende Algorithmen verarbeiten zunächst gescannte Abbildungen zu editierbaren Texten und steigen dann in eine Inhaltsanalyse ein. Sind diese beiden Schritte erledigt, kann eine konkrete Anwendung spricht Software entwickelt werden – beispielsweise zur Erkennung sämtlicher Artikel auf einer historischen Zeitungsseite. Manche der bestehenden Herausforderungen möchte Labahn „unbedingt noch bis zum Renteneintritt in eindreiviertel Jahren“ bewältigen.
Abend rund um die KI
Die Preisverleihung bildete den Höhepunkt eines sehr gelungenen Abends rund um die KI, zu der alle Interessierten eingeladen waren. Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Stefan Fischer, Vizepräsident Transfer und Digitalisierung der Universität zu Lübeck, verkündeten Prof. Dr. med. Jörg Barkhausen und Prof. Dr. Thomas Martinetz (beide Sprecher des Zentrums für KI Lübeck (ZKIL)) den Gewinner des diesjährigen Junge-KI-Preises. Die Laudatio für Professor Roger Labahn hielt Welf Wustlich,CTO von Planet AI GmbH. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter sprach ein Grußwort, bevor der Vortrag »Generative Modelle formal unterstützt« von Prof. Dr. Ralf Möller (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)) und Prof. Dr. Philipp Rostalski (Fraunhofer IMTE) einen fachlichen Schwerpunkt setzten.
KI-Ausstellung war ein voller Erfolg
Im selben Gebäude hatten Schüler*innen, Studierende und alle Interessierten von Jung bis Alt tagsüber die Gelegenheit, eine bunte Ausstellung zu besuchen. Ausprobieren und Mitmachen war hier die Devise. Von Robotern über VR-Brillen waren sämtliche Forschungsexponate der Universität zu Lübeck, aber auch der TH Lübeck und vieler weiterer Aussteller*innen zu sehen. Wie KI trainiert wird, war beispielsweise im Rahmen eines kleinen Knobelspiels erlebbar: Im Rahmen des AnoMed Projektes stellten die Forscher*innen ein interaktives Brettspiel vor, durch das Gefahren für die Privatsphäre, die aus dem Training von KI-Modellen entstehen, aufgezeigt wurden. Das Konzept, mit dem Spiel einen Dialog zu eröffnen, ging nicht nur an diesem Stand auf: das Übergangshaus war am Ausstellungshaus erfüllt von interessierten Menschen, die miteinander ins Gespräch kamen.
Internationale Gäste erwartet
Am Freitag, 10.11.2023 besucht zudem eine hochrangige Delegation aus dem dänischen Odense den Hanse Innovation Campus, um mit den Vertreter*innen von Universität, Fraunhofer IMTE, DFKI und IHK über den Aufbau einer engen Partnerschaft zwischen den beiden Standorten zu sprechen. Auch Digitalisierungsminister Dirk Schrödter wird anwesend sein.
Das gesamte Programm finden Sie online unter https://woche-der-ki.de/
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