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Dienstag, 28.02.2017

Forschung

Wie Tier-Arten neu entstehen

Schmetterling „African Queen“

Treffen von Feldbiologen, Populationsgenetikern
und Molekularbiologen in Lübeck

Ein Treffen von englischen, afrikanischen und deutschen Wissenschaftlern an der Universität zu Lübeck am 14. und 15. März 2017 beschäftigt sich mit Tierwanderung und der Entstehung neuer Arten. Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf einen in ganz Afrika verbreiteten Schmetterling, die „African Queen“, einen Verwandten des amerikanischen Monarch-Falters.

In dem riesigen Grenzgebiet zweier Unterarten dieses Falters hat sich eine Art Amazonen-Population aufgebaut. Deren eigene männliche Nachkommen sterben ab, die Population aber erhält sich und prosperiert durch einwandernde Männchen aus Nachbarpopulationen mit normalem Geschlechterverhältnis. Diese Mischpopulation bildet eine unüberwindliche Barriere für den genetischen Austausch zwischen den Unterarten. Beteiligt daran ist ein „male-killer“-Bakterium, Spiroplasma ixodetis, und eine Geschlechtschromosomen-Fusion.

Bei dem Treffen von Feldbiologen, Populationsgenetikern und Molekularbiologen in Lübeck werden neue Ergebnisse und das weitere Vorgehen für die Aufklärung der zugrunde-liegenden Mechanismen diskutiert. Gastgeber ist Prof. Dr. Walther Traut, Institut für Biologie der Universität zu Lübeck.

Das Projekt geht ursprünglich auf die Populationsgenetiker Dr. David Smith (Eton) und Dr. Ian Gordon (Nairobi) zurück. Sie haben, als das Projekt es erforderte, die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Gebieten Mikrobiologie, Cytogenetik und Molekulargenetik hergestellt.

Publikation zum Thema:
David A. S. Smith, Ian J. Gordon, Walther Traut, Jeremy Herren, Steve Collins, Dino J. Martins, Kennedy Saitoti, Piera Ireri, Richard ffrench-Constant: A neo-W chromosome in a tropical butterfly links colour pattern, male-killing, and speciation. Proceedings of the Royal Society B, Biological Sciences. Published 20 July 2016. DOI: 10.1098/rspb.2016.0821