Symposium und Abendvortrag zu gesellschaftlichen und biopolitischen Dimensionen von Epidemien am 28. März
Unter dem Titel "Achtung: Ansteckend!" veranstalten das Europäische Hansemuseum, die Akademie der Wissenschaften in Hamburg, das Willy-Brandt-Haus Lübeck und das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck am 28. März 2019 ein wissenschaftliches Symposium und einen öffentlichen Abendvortrag.
Die Spanische Grippe forderte wohl mehr Tote als beide Weltkriege zusammen: Bis zu 100 Millionen Menschen fielen ihr 1918 – 1920 weltweit zum Opfer, etwa ein Drittel der Weltbevölkerung erkrankte an dem Virus. Der einhunderste Jahrestag ist Anlass, gesellschaftliche und biopolitische Dimensionen historischer wie aktueller Epidemien zu diskutieren. Die beiden Sektionen sind mit „Pest & Cholera – Epidemien im kulturellen Gedächtnis und als Ort früher Biopolitik“ und mit „Bedrohung & Angst – Zur Viralität des Ansteckungsdiskurses“ überschrieben.
Welche Ansteckung droht im 21. Jahrhundert?
Klimawandel und Bevölkerungswachstum, veränderte Tierhaltung und Landnutzung sowie die Resistenz von Infektionserregern sind Gründe, warum sich Infektionskrankheiten rasch ausbreiten. Obwohl die Medizin große Fortschritte bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten macht, bedrohen sie nach wie vor das Leben der Menschen. Um Infektionsausbrüche früh zu erkennen, muss in Zukunft nicht nur die medizinische Behandlung weltweit verbessert werden. Zwingend muss sich auf eine inter- und transdisziplinäre Forschung konzentriert werden, denn ohne sozialwissenschaftliche Expertise wird so manche biomedizinische Innovation nutzlos verpuffen.
Lothar H. Wieler, der den Abendvortrag hält, ist Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin, der wissenschaftlich-biomedizinischen Leitinstitution der deutschen Bundesregierung für die Gesundheit der Bevölkerung. Er ist Fachtierarzt für Mikrobiologie und war zuvor an der Freien Universität Berlin geschäftsführender Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen.
für die Ukraine