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Dienstag, 21.02.2017

Studium

Medieninformatik: Die EMI-Awards 2017

Die Gewinner des EMI-Awards 2017 (Fotos: Daniel Wessel)

Prämiert wurden die interessantesten Studienprojekte und erstmals die beste Masterarbeit

Am 9. Februar verlieh der Studiengang Medieninformatik der Universität zu Lübeck den EMI-Award 2017 für die besten Projektarbeiten aus der Lehrveranstaltung "Einführung in die Medieninformatik". 16 Gruppen aus je drei bis sechs Studierenden präsentierten ihre Projekte. Aufgabe war es, sich mit Technik und Visionen zum Thema "Digitale Mündigkeit versus Verantwortung der Entwickler“ auseinanderzusetzen.

Den ersten Platz belegten Leon Harder, Jonas Hamann, Jan von der Brelje, Joanna Bruhn und Tom Oldhof mit ihrem Computerspiel „Insight“, in dem es um negative Folgen der virtuellen Realität (VR) geht. Die Hauptfigur verwendet im Verlauf des Spiels ständig weiter entwickelte VR-Brillen, mit denen sie in die virtuellen Szenen immer weiter eintaucht („Immersion“) und mit ihnen interagiert, bis die nahezu perfekte Simulation einer künstlichen Welt erreicht wird. Sucht und ein Verlust des Bezugs zur Realität sind die Folgen. Am Ende ist nicht mehr klar, in welcher Welt sich der Spieler befindet. Im Sinne der Aufgabenstellung für den EMI-Award ergibt sich daraus die Frage: „Wer ist verantwortlich, der Entwickler des Spiels oder der Spieler?“

Auf den zweiten Platz 2 kamen Marvin Kelm, Oleg Docenko, Wan Abdul Aliim Wanali, Laura Niset , Hannah Schotte und Nikita Suchanau mit einem sechsminütigen Film. Darin thematisieren sie Handlungen im Internet in Zeiten sozialer Netzwerke und die Unsicherheit und Angreifbarkeit der Daten.

Platz 3 errang ein von Julia Abt, Ove Folger, Katrin Heinke, Christoph Hoffmeyer, Ann-Katrin Störmer und Niklas Tasche entworfenes und gestaltetes Brettspiel namens "@hen". Die Spieler können darin in der Rolle des Entwicklers oder der Nutzer teilnehmen. Der Entwickler versucht, möglichst viele Benutzerdaten zu bekommen, während sich die Benutzer bemühen, eine hohe Zufriedenheit zu erreichen. Für die Apps, die die Benutzer verwenden, um ihre Aufgaben zu erfüllen, müssen sie Benutzerdaten abgeben.

Den von der Firma Ergosign mit 500 Euro dotierten Masterpreis erhielt Jan Kopetz. In seiner mit der Note 1,0 bewerteten Arbeit befasst er sich mit dem „Einsatz von interaktiven Datenbrillen zur Unterstützung und Kompetenzerweiterung von Pflegekräften in der Ausbildung“. Für ein realistisches Alltagsszenario wurde benutzerzentriert ein Unterstützungssystem auf Basis einer Datenbrille entwickelt. In einer Evaluation mit fast 30 Probanden untersuchte Jan Kopetz, ob sich die Situationsbeherrschung mit der Datenbrille erhöht.

Bachelorprojekte des fünften Semesters, die auf der Veranstaltung vorgestellt wurden, befassten sich zum Beispiel mit der Erstellung von Apps, die Studierende bei der Zusammenstellung ihres Stundenplans oder dem Austausch von Informationen zu Lehrveranstaltungen unterstützen. Eine weitere App ermöglicht die Dokumentation bei der Durchführung von Studien und Verhaltensbeobachtungen anhand einer frei zusammenstellbaren Benutzungsoberfläche. Den Preisverleihungen schloss sich ein Get-Together im Foyer des Audimax mit der Ausstellung der eingereichten Projekte an.

Gestartet wurde der EMI-Award vor drei Jahren mit den ersten Bachelorstudierenden des damals noch ganz neuen Medieninformatik-Studiengangs. Die Veranstaltung gibt mit der Vielzahl und der Bandbreite der vorgestellten Projekte auf ausgesprochen anschauliche und interessante Weise einen Einblick in den Studiengang Medieninformatik. Informationen zu den EMI-Awards der letzten Jahre sind auf der Medieninformatik-Website zu finden.

(Henrik Berndt, M.Sc., Studiengangskoordinator Medieninformatik)

Einblicke in die Studienprojekte der Medieninformatik

Die Studierenden präsentierten ihre Gruppenarbeiten im Foyer des Audimax