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Dienstag, 25.01.2022

Forschung

Verbesserte Gesundheitsversorgung

Prof. Dr. med. Jost Steinhäuser ist der Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität zu Lübeck. Dort ist das Projekt ASTRAL angesiedelt. Foto: Thomas Berg

Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein fördert ASTRAL

ASTRAL steht für Asynchrone telemedizinische Versorgung im ländlichen Raum und ist eines der drei Projekte, die das Gesundheitsministerium aus dem Versorgungssicherungsfonds mit rund 1,4 Millionen Euro fördert. Die Landesregierung hat den Versorgungssicherungsfonds eingerichtet, um mit Hilfe der Förderung von innovativen Projekten, die ambulante, stationäre und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung insbesondere in der Fläche zu verbessern.

Das Institut für Allgemeinmedizin der Universität Lübeck stattet im Rahmen des Projekts ASTRAL Hausärztinnen und Hausärzte sowie Spezialistinnen und Spezialisten mit Hard- und Software aus, um Erfahrungen mit sogenannten asynchronen telemedizinischen Szenarien zu sammeln. Damit knüpft das Projekt an die Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt zur Erprobung von Telemedizin im ländlichen Raum an. Asynchrone telemedizinische Anwendungen ermöglichen, dass Ärzte und Ärztinnen ihre patientenbezogenen Fragen untereinander nicht zur selben Zeit klären müssen. Anliegen können beispielsweise auch auf eine datensichere Art und Weise innerhalb einer bestimmten Frist beantwortet werden. So kann die primärärztliche Versorgung ressourceneffizient erweitert werden: Ärztinnen und Ärzte werden entlastet, da das Synchronisieren von Sprechstunden untereinander entfällt und der Zugang zur Versorgung besonders im ländlichen Raum auf einem hohen Niveau optimiert werden kann. Wartezeiten bei Spezialistinnen und Spezialisten können ebenso reduziert und lange Anfahrtswege vermieden werden.

Im Projekt ASTRAL wird die Umsetzung asynchroner Beratungen zwischen Hausärztinnen bzw. Hausärzten untersucht, die sich mithilfe von asynchroner Telemedizin mit rheumatologischen sowie dermatologischen Gebietsspezialistinnen und –spezialisten austauschen. Zudem soll die Möglichkeit einer telemedizinisch unterstützten augenärztlichen Versorgung betrachtet werden. „Die aktuelle Studienlage liefert Hinweise darauf, dass eine asynchrone telemedizinische Vernetzung aus der Hausarztpraxis heraus den Zugang von Patientinnen und Patienten zum Fachwissen der jeweiligen Spezialistinnen und Spezialisten noch effektiver unterstützen kann als synchrone“, führt Prof. Jost Steinhäuser, Facharzt für Allgemeinmedizin und Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin (IFA) der Universität zu Lübeck aus.

Im Rahmen des Projekts arbeiten die Ärztegenossenschaft Nord eG, die Gesellschaft für integrierte ophthalmologische Versorgung e.G. (GIO), der Hausärzteverband Schleswig-Holstein, die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein sowie die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse zusammen. Das Gesundheitsministerium fördert das Projekt mit rund 381.000 Euro. 

Kontakt:

Prof. Jost Steinhäuser Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin Universität zu Lübeck Tel.: 0451 3101 8001, Mail: jost.steinhaeuser@uksh.de