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Donnerstag, 11.10.2018

Forschung

Universität erfolgreich im neuen Clinician Scientist-Programm

Klinische Forschung in der Dermatologie (Fotos: René Kube / Universität zu Lübeck)

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt 2,6 Millionen Euro für die grundlagenwissenschaftliche Qualifizierung von Ärzten - Errichtung der Clinician Scientist School Lübeck

Die Zahl wissenschaftlich tätiger Ärzte hat in den letzten 20 Jahren bundesweit deutlich abgenommen. Diese Entwicklung gefährdet mittlerweile die biomedizinische, insbesondere die translationale, Forschung in Deutschland, also die wissenschaftliche Brücke zwischen Grundlagen- und klinischer Forschung.

Diesem Trend entgegenzuwirken, schrieb die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Januar dieses Jahres erstmals das neue Förderinstrument „Clinician Scientist-Programm“ aus, mit dessen Unterstützung Universitätskliniken mehr Ärzte während ihrer Facharztausbildung auch wissenschaftlich ausbilden sollen. Die zentrale Bedeutung dieses neuen DFG-Förderinstruments wurde in den Leitungen der Deutschen Universitätsklinika offensichtlich erkannt, sodass sich nahezu alle der bundesweit 38 Universitäten mit Medizinischer Fakultät um das Programm bewarben.

Der von Prof. Dr. med. Christian Sadik im Namen der Universität zu Lübeck gestellte Antrag wurde am 11. Oktober 2018 in vollem Umfang bewilligt. Prof. Sadik ist auch Leiter der DFG-geförderten Klinischen Forschergruppe 303 „Pemphigoid Diseases“ und arbeitet als Oberarzt an der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie. Die bewilligte Fördersumme für die ersten drei Jahre beträgt insgesamt 2,6 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln soll an der Universität zu Lübeck die „Clinician Scientist School Lübeck“ (CSSL) etabliert werden. Diese wird zukünftig die Ausbildung von Clinician Scientists, d.h. grundlagen-wissenschaftlich ausgebildeten Ärzten, an der Universität formalisieren, strukturieren und qualitätssichern.

Teil des Curriculums wird die Etablierung eines interdisziplinären Mentoring-Systems und eines Transferable Skill-Ausbildungsprogramms für Clinician Scientists an der Universität sein. Das Ausbildungsprogramm der CSSL wird für jede medizinische Fachdisziplin in enger Absprache mit der Landesärztekammer Schleswig-Holstein erstellt. Dadurch wird es das Programm erlauben, zukünftig längere, Forschungszeiten auf die Zeit zur Facharztausbildung anzurechnen. Die bewilligten Mittel der DFG beinhalten für die nächsten drei Jahre 24 Arztstellen zur Finanzierung von Forschungsrotationen im Clinician Scientist-Programm.

Inhaltlich werden sich die Forschungsarbeiten dem Thema „Connecting Brain, Metabolism, and Inflammation (BMI) – Mechanisms and Disease Expression“ widmen. Hierbei wird die immer offensichtlicher werdende enge Interaktion zwischen Nervensystem, Metabolismus und Immunsystem in der Entstehung von Erkrankungen im Zentrum stehen. Damit verbindet das Forschungsprogramm die Forschungsschwerpunkte der Universität Lübeck und wird die wissenschaftliche Interaktion an der Universität fördern. Die ersten acht über die CSSL finanzierten Clinician Scientists werden in einem kompetitiven Auswahlverfahren bis März 2019 ausgewählt werden.

Die offizielle Ausschreibung der Stellen erfolgt im November. Vorabinformationen sind von Prof. Sadik (Christian.Sadik(at)uksh(dot)de) erhältlich.

Prof. Dr. Christian Sadik

Die Nachwuchs-Clinician Scientists der Klinik für Dermatologie