10.000 Euro für beispielgebende Projektaktivitäten des Instituts für Medizintechnik im Technologietransfer
Prof. Dr. Thorsten M. Buzug, Direktor des Instituts für Medizintechnik der Universität zu Lübeck, ist Träger des Uni-Transferpreises 2011. Damit werden die beispielgebenden Projektaktivitäten seines Instituts für den Technologietransfer gewürdigt.
Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten und alle zwei Jahre vergebenen Preises fand am 1. Dezember 2011 im Beisein des Ministers für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, Jost de Jager, im Multifunktionscenter (MFC) des Hochschulstadtteils Lübeck statt. Prof. Dr. Peter Dominiak, der Präsident der Universität Lübeck, begrüßte zu der Veranstaltung. Minister de Jager hielt einen Vortrag über „Technologietransfer an den Hochschulen – Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“.
Mit dem Transferpreis 2011 werden besonders die Aktivitäten des Projektclusters Magnetic Particle Imaging am Lübecker Institut für Medizintechnik ausgezeichnet. Seit Erfindung der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in den 1970-er Jahren gab es keinen grundlegend neuen Ansatz, die medizinische Ganzkörperbildgebung weiter zu verbessern. Die Idee, Bilder aus dem menschlichen Körper mit einem komplett neuen physikalischen Prinzip zu erzeugen, kam 2001 aus den Philips Forschungslaboratorien Hamburg. Das Prinzip des Magnetic Particle Imaging (MPI) beruht auf der Abbildung von Eisenoxid-Nanopartikeln, ist frei von schädlicher, hochenergetischer Strahlung und verspricht eine hohe Sensitivität sowie eine hohe zeitliche und räumliche Auflösung. Damit sollen dreidimensionale Echtzeitbilder zum Beispiel vom schlagenden Herzen und den Koronararterien möglich werden.
Am Institut für Medizintechnik (IMT) der Universität Lübeck wird seit 2007 an diesem revolutionären Verfahren zur medizinischen Bildgebung geforscht. Dabei stellen die translationale Forschung (from Lab to Bedside) und der Transfer in die Wirtschaft zentrale Arbeitsgebiete dar. Es wurden bereits Drittmittel in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro für das Forschungscluster MPI eingeworben und elf Arbeitsplätze geschaffen. Das IMT arbeitet insbesondere an neuen Scannertopologien. Langfristig wird die Markteinführung der am IMT entwickelten asymmetrischen Scanner-Geometrie angestrebt. Die folgenden Verwertungsszenarien sind geplant: 1. Verwertung der Scanner-Innovationen in Form von Lizensierungen, 2. Verwertung von Spulenprototypen als Einzelanfertigungen und in Form von Lizensierungen, 3. Verwertung von Katheter-Innovationen in Form von Lizensierungen, 4. Verwertung über Schulungsangebote und 5. über eine EXIST-Ausgründung.
Studierende sollen durch Vergabe von HiWi-Stellen und Beschaffung von Arbeitsmaterialien zur Begleitung des EXIST-Vorhabens konsequent an den Technologietransfer herangeführt werden. Das EXIST-Team erfährt auf diese Weise Verstärkung. Gleichzeitig erhalten die Studierenden früh einen Einblick in transferrelevante Aktivitätsfelder an der Universität, was sie ermutigen wird, diesen Weg selbst einzuschlagen.
Die Universität zu Lübeck wurde 2007 im Wettbewerb „Austauschprozesse zwischen Hochschulen und Unternehmen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft als eine der bundesweit fünf besten Hochschulen im Wissens- und Technologietransfer ausgezeichnet.
Mit der Auslobung ihres Transferpreises unterstreicht die Universität die Bedeutung eines intensiven Austausches zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die namhafte Preissumme von 10.000 Euro wird mit Unterstützung der Unternehmen Drägerwerk, Olympus, Philips, Ethicon und Möller-Wedel ermöglicht.
für die Ukraine