Das Bundesforschungsministerium honoriert das Gleichstellungskonzept der Universität mit Stellenfinanzierung
Die Universität zu Lübeck ist im Professorinnenprogramm des Bundesforschungsministeriums (BMBF) positiv begutachtet worden. In der zweiten Runde des Programms ist sie eine der beiden schleswig-holsteinischen Hochschulen, die mit ihrem Gleichstellungskonzept überzeugen konnten. Die andere Förderung ins nördlichste Bundesland geht an die Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
Universitäten, Fachhochschulen und künstlerische Hochschulen sollen auf der Grundlage einer positiven Begutachtung ihres Gleichstellungskonzeptes die Möglichkeit erhalten, bis zu drei Berufungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren für fünf Jahre mit einem Betrag von bis zu 150.000 Euro pro Jahr finanziert zu bekommen.
"Wir freuen uns über den Erfolg im Professorinnenprogramm", sagte der Präsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Peter Dominiak, anlässlich des positiven Bescheids aus dem Forschungsministerium. "Er stellt eine wichtige Bestätigung unseres Gleichstellungskonzeptes dar, mit dem wir den Anteil von Wissenschaftlerinnen erhöhen und allen Beschäftigten wie auch den Studierenden ein familiengerechtes Arbeitsumfeld ermöglichen möchten. Für Berufungen von Frauen und die Perspektiven bestehender Stellen geben uns die zusätzlichen Mittel einen hochinteressanten neuen Finanzierungsspielraum."
Für die zweite Runde des BMBF-Professorinnenprogramms haben insgesamt 45 Hochschulen eine positive Begutachtung ihres Gleichstellungskonzeptes erreicht. 60 Hochschulen aus alten und neuen Bundesländern hatten für diesen zweiten Call ihre Konzepte eingereicht.
Wie auch schon in der ersten Runde hat ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement die Gleichstellungskonzepte bewertet. Den Vorsitz hatte Professorin Susanne Baer von der Humboldt Universität zu Berlin. Die erfolgreichen Konzepte überzeugen durch ihre verbindliche und nachhaltige Förderung der Chancengerechtigkeit. Hochschulen, die im hochschulinternen Qualitätsmanagement Chancengerechtigkeit konsequent verfolgen, können nun eine Anschubfinanzierung für die Professorinnen erhalten und somit hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen langfristige Perspektiven eröffnen.
Das von Bund und Ländern im Jahr 2007 gemeinsam beschlossene Programm schafft nachhaltige Gleichstellungsstrukturen in den Hochschulen und erhöht den Anteil von Frauen in Spitzenpositionen des Wissenschaftssystems. Es hat einen großen Einfluss auf die strukturelle Stärkung der Chancengerechtigkeit an deutschen Hochschulen: So hat knapp die Hälfte aller staatlich anerkannten Hochschulen Deutschlands ihre Gleichstellungskonzepte in der ersten und zweiten Begutachtungsrunde eingereicht.
Der Anteil von Wissenschaftlerinnen in den Führungspositionen der Hochschulen ist immer noch geringer als es ihrem Anteil am Personal der Hochschulen entspricht. Das zeigt die jüngste Statistik: Der Frauenanteil an den Beschäftigten an Hochschulen betrug 51 Prozent, die Frauenquote beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal lag bei 32 Prozent. Der Frauenanteil unter den Professoren liegt bei 15 Prozent. Das Programm des BMBF und der Länder soll in fünf Jahren 200 Stellen für Professorinnen an den deutschen Hochschulen schaffen.
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