Mittwoch, 08.06.2016

Lehre

Lehrpreis 2016 für Prof. Dr. Horst Pagel

Universität der Vielfalt: Pionierleistung für das Wahlfach „Kultur und Kommunikation Gehörloser“ im Lübecker Medizinstudium

Prof. Dr. rer. nat. Horst Pagel aus dem Institut für Physiologie wurde mit dem Lehrpreis der Universität zu Lübeck 2016 ausgezeichnet. Er erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Preis am 8. Juni für die Konzeption und Durchführung des Wahlfachs „Kultur und Kommunikation Gehörloser“ im Lübecker Medizinstudium. Das seit 2000 durchgeführte Lehrprojekt stellt eine besondere Pionierleistung dar: Es vermittelt medizinische, soziale, kulturelle und kommunikative Aspekte von Gehörlosigkeit und bezieht sowohl Perspektiven von Betroffenen als auch von Professionals ein. Das Projekt hat Beispielcharakter für andere medizinische Studiengänge und findet inzwischen auch Eingang in weitere Curricula.

Der Lehrpreis der Universität steht in diesem Jahr unter dem Motto „Universität der Vielfalt“. Nominiert waren auch Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld aus dem Institut für Biochemie und Priv.-Doz. Dr. Amir Madany Mamlouk aus dem Institut für Neuro- und Bioinformatik. Vorsitzender der Lehrpreisjury war Dr. Tobias Schmohl vom Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen der Universität Hamburg. 

Die feierliche Verleihung des Lehrpreises fand in der Universitätskirche St. Petri zu Lübeck im Rahmen der Veranstaltung "Uni im Dialog" statt, die in diesem Jahr erstmals gemeinschaftlich mit dem „Tag der Lehre“ durchgeführt wurde. Unter dem Motto „Forschen, Lernen, Wissen, Können“ begann das abwechslungsreiche und vielfältige Programm um 15 Uhr. Zu der Abendveranstaltung ab 18 Uhr begrüßten der Präsident der Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, und Pastor Dr. Bernd Schwarze. Das Dozierenden-Service-Center vergab die Zertifikate für die Hochschuldidaktik. Experimente mit Show-Effekt präsentierte die Initiative „Event-Physik“ von der Universität Paderborn. Mit Gesprächen bei Musik, Brezeln und Wein klang „Uni im Dialog“ anschließend aus.

55 Studierende präsentierten der Öffentlichkeit in einer großen Posterausstellung die Themen ihrer Doktor- und Masterarbeiten. Dabei sollen Wissenschaft verständlich gemacht und Forschungsergebnisse interessant veranschaulicht werden. Eine Jury wählte am Abend die besten Poster aus fünf Gruppen. Kriterien waren sprachliche Klarheit und Übersichtlichkeit der präsentierten Aussagen, fachliche Richtigkeit und strukturierter Aufbau, die Visualisierung der Inhalte sowie die Originalität und der Gesamteindruck des Posters. Eine eigene Bewertung für einen gesonderten Preis nahmen Schülerinnen und Schüler der Baltic-Schule in Lübeck vor.

Parallel zur Posterpräsentation stellten Studierende im Hauptraum der Kirche ihre Projekte „Kalle Küchenmaus“, „Teddyklinik“, „Mit Sicherheit verliebt“, „Rock your Life“, „Arbeiterkind.de“ und die Studierendenkonferenz Neuro- und Bioinformatik vor. Im Nebenraum wurden in Kurzvorträgen Projekte und Best-Practice-Beispiele aus Hochschuldidaktik und Lehre erläutert. Themen waren die hochschuldidaktische Fortbildung, die Studierendentagung BioMedTec, das Problemorientierte Lernen im Medizinstudium, verständlich erklärte Chemie, der Umgang mit Vielfalt beim Studieneinstieg und das Lehrprojekt „Wie sieht’s morgen aus?“ im Studiengang Medieninformatik.