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Mittwoch, 02.03.2016

Stiftungsuniversität

Thomas-Fredenhagen-Preis gestiftet

Präses Michael Weiß, Dr. Holger Otte, Prof. Thorsten Buzug, Prof. Hans-Heinrich Otte, Dr. Oliver Grundei und Prof. Hendrik Lehnert (v.l.n.r.; Foto: Olaf Malzahn / Kaufmannschaft zu Lübeck)

Kaufmannschaft, Universität und Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung: Jährliche Auszeichnung für den Technologietransfer

Gefördert durch die Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung, verleihen die Kaufmannschaft zu Lübeck und die Universität zu Lübeck künftig den Thomas-Fredenhagen-Preis. Der mit 10.000 Euro ausgestattete Preis zeichnet jährlich besondere wissenschaftliche Leistungen und Aktivitäten im Bereich des Technologietransfers und der Patent- und Schutzrechtsentwicklung aus.

Die entsprechende Vereinbarung zum Thomas-Fredenhagen-Preis unterzeichneten Vertreter der Kaufmannschaft, der Universität und der Stiftung am 2. März 2016 im Großen Gemach und im Fredenhagenzimmer der Kaufmannschaft zu Lübeck. An der Unterzeichnung nahmen unter anderem Michael Weiß, Präses der Kaufmannschaft zu Lübeck, Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, Präsident der Universität zu Lübeck, Vizepräsident Prof. Dr. Thorsten Buzug sowie Prof. Hans-Heinrich Otte, Vorsitzender der Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung und Ehrenvorsitzender der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, teil.

Der Thomas-Fredenhagen-Preis fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Prämiert werden beispielgebende Projektaktivitäten und Innovationen von Instituten, Arbeitsgruppen oder Einzelpersonen. Einreichungsfrist für den Thomas-Fredenhagen-Preis 2016 ist der 31. März 2016. Alle Informationen zum Preis sind online unter www.uni-luebeck.de/transferpreis abrufbar.

Thomas Fredenhagen (* 25. Oktober 1627 in Lübeck; † 20. April 1709 ebenda) gehörte zu den Kaufleuten, die im 17. Jahrhundert Lübecks Wirtschaft belebten, im Außenhandel mutig neue Wege einschlugen und von der Partenreederei — einer Gesellschaftsform des deutschen Seehandelsrechts — zur risikoreicheren, aber einträglicheren Eigenreederei wechselten. Seit 1680 Kirchenvorsteher der Marienkirche, stiftete Fredenhagen 1697 den als Fredenhagen-Altar bekannten barocken Hochaltar aus Marmor, der von Thomas Quellinus aus Antwerpen geschaffen wurde. Es handelte sich damals um die größte Stiftung an eine Lübecker Kirche seit der Reformation.

Prof. Hans-Heinrich Otte hat die Geschicke der heutigen BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mehr als ein halbes Jahrhundert mitbestimmt. Als Unternehmer ist Prof. Otte bisher der Einzige, dem es gelungen ist, von Zentraleuropa und insbesondere von Deutschland ausgehend, ein weltumspannendes Wirtschaftsprüfungsnetzwerk erfolgreich zu etablieren. Als einer der ersten seines Fachs erkannte er die Bedeutung und Tragweite der Globalisierung. Der gebürtige Lübecker hat sich neben seinen beruflichen Verdiensten stets für die sozialen und kulturellen Belange der Hansestadt eingesetzt. Für sein vielseitiges Engagement erhielt Otte im Jahr 2006 den Ehrentitel „Professor“, eine der höchsten Auszeichnungen des Landes Schleswig-Holstein.

Anlässlich der Unterzeichnung sagte Prof. Hans-Heinrich Otte: „Der Wissenschaftsstandort Lübeck hat mir immer sehr am Herzen gelegen. Aus diesem Grund und um auch meiner Vaterstadt für die Hilfe, die mir bei meinem beruflichen Fortkommen zuteilwurde, etwas zurückzugeben, habe ich mich seinerzeit zur Gründung meiner Stiftung entschlossen. Ich freue mich daher sehr, dieses jetzige Projekt – die Ausschreibung des Thomas-Fredenhagen-Preises – fördern und mit ermöglichen zu können.“

Michael Weiß, Präses der Kaufmannschaft, sagte: „Die Kaufmannschaft zu Lübeck freut sich sehr, zusammen mit der Universität diesen besonderen, durch die Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung geförderten Preis zu vergeben. Was gäbe es für einen besseren Ort als das historische Zimmer des Namensgebers für die Bekräftigung unseres gemeinsamen Vorhabens, die wissenschaftlichen Leistungen in Verbindung mit der Wirtschaft auszuzeichnen. Die Kaufmannschaft zu Lübeck fördert seit Langem die Verbindung von Bildung, Schule und Wissenschaft auf der einen und der Wirtschaft auf der anderen Seite.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, Präsident der Universität zu Lübeck, sagte: „Die für den Fredenhagen-Preis zustande gekommene Verbindung von Herrn Prof. Otte und seiner Stiftung zusammen mit der Kaufmannschaft und der Universität zu Lübeck freut mich persönlich ganz außerordentlich. Der Gedanke der Stiftungsuniversität kommt in Initiativen wie dieser in hervorragender Weise zum Ausdruck. Der Fredenhagen-Preis zeigt, wie Bürger- und Kaufmannsgeist in der Hansestadt Lübeck zum Wohle neuer Wissenschaftsprojekte und ihrer ökonomischen Auswertung zusammenwirken können. Mein herzlicher Dank gilt dem Stifter und allen Beteiligten!“

Für den von ihm an der Universität vertretenen Bereich des Technologietransfers unterstrich Vizepräsident Prof. Dr. Thorsten Buzug: „Ein professionelles Patentportfolio der Stiftungsuniversität zu Lübeck ist für die Wertschöpfung aus Innovationen zwingend und schafft Vertrauen in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Mit dem Thomas-Fredenhagen-Preis werden deswegen Forschungsteams für besondere Leistungen im Bereich der Patente ausgezeichnet, denn herausragende und zugleich geschützte Erfindungen sind die Basis des erfolgreichen Technologietransfers der Universität zu Lübeck.“

Thomas Fredenhagen (1627 - 1709, zu Lebzeiten entstandenes Porträt, unbekannter Künstler, Ausschnitt; Quelle: Wikimedia Commons)