Ministerin Prof. Waltraut Wende besucht die interaktive Performance des Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums und der Schülerakademie der Universität zu Lübeck
Am Montag, dem 13. Januar 2014, besucht die Ministerin für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Waltraut Wende, die Unesco-Projekt-Schule Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium. Sie nimmt um 10.45 Uhr an einer komprimierten Fassung der interaktiven Performance "Think_Global_Act_Local" teil.
Die Performance entstand unter Leitung von Martina Ide (Kunstpädagogin und Studienleiterin Kunst, Gymnasien) in Kooperation mit der Initiative „Kids in Media and Motion“ (KiMM, Dr. Thomas Winkler) der Schülerakademie am Institut für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität zu Lübeck. Das Kunst-Projekt wurde vom Deutschen Städtetag und Projektbüro „Städte im Wissenschaftsjahr 2013“, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, zur Teilnahme am Planspiel "Stadt - die demografische Herausforderung" ausgelobt.
Schülerinnen und Schüler des Kunst-Kurses der Jahrgangsstufen 10 und 11 setzen sich mit dem demografischen und kulturellen Wandel, der Frage nach der kulturellen Vielfalt und Identität der Hansestadt Lübeck auseinander, erarbeiten in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt reflexiv kritische Standpunkte und entwerfen ein Bild für die Zukunft. Die im Projektverlauf erhobenen Daten zum demografischen Wandel sind Ausgangsmaterial und Bezugspunkt für ein Nachdenken über die multikulturelle Identität der Stadt und ihrer Bewohner.
Unsere Gesellschaft wird vielfältiger, bedingt durch die zunehmende Zahl an neuen Mitbürgern aus dem Ausland. Wo begegnen wir dieser Vielfalt und welche Potenziale für die Zukunft ergeben sich? Was bedeutet Integration im Kontext der Stadtentwicklung, wie erleben dies die Bewohner unterschiedlicher Altersgruppen? Wie gestalten sich jugendkulturelle Trends in Mode und Musik, wie kommunizieren und interagieren Jugendliche vor dem Hintergrund ihrer Herkunft, ihrer ethnisch-national-kulturellen Zugehörigkeit? Heimat? Welche Rolle spielt das Wir und das Nicht Wir? Wer gilt als der Andere oder sind wir alle einander Andere?
Facetten von Kommunikation und Nicht-Kommunikation, Momente des Alltags, Bilder der Stadt und der Menschen, Gespräche, Interviews und Statements wurden auf einer interaktiven Bühne mittels Video- und Audioproduktion, Klang und gesprochenem Text aus der Perspektive der Jugendlichen erlebbar gemacht. Das Element Tanz hat für die Performance eine zentrale Bedeutung, da mittels Bewegung die erhobenen Daten und Fakten, abstrakten Zahlen-Mengen und Quantitäten in eine körperliche Ebene des Ausdrucks und der Interpretation im Raum transformiert wurden. Kulturelle Gesten und Gefühle konnten sich insbesondere durch den zeitgenössischen Tanz formulieren: Körpersprache und Ausdruck wurden zum Reservoir kultureller Identität.
Die Software ActeMotion und ctSounds, die im Kontext der Tanzperformance genutzt werden (entwickelt am IMIS der Universität zu Lübeck), ermöglichen das Erkennen von Körpergesten und das Wiedergeben von Medien oder visuellen Effekten. Zentral ist, dass mittels Gestenerkennung durch die Software, sowie entsprechenden interaktiven Veränderungen auf der Bühne in Echtzeit das Fragmentarische zu einem spannungsreichen ästhetischen Ereignis wird. Die Performance zeigt keine geschlossene Handlung, sondern thematisiert das Unvollständige. Text, Bild, Video, Audio, Sprache(n), Rhythmen, Themen und Verhalten geben Einblicke, werfen Frage auf und visualisieren Facetten von multikultureller Identität.
für die Ukraine