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Freitag, 07.06.2024

Forschung

Studie zur Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein

Foto© gunzexx png and bg – stock.adobe.com

In einem Abschlussbericht hat das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium heute die Ergebnisse der Befragungsstudie „Die gesundheitliche Lage und die Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein in Krisenzeiten“ (geKuJu) veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass der überwiegende Teil der Kinder und Jugendlichen in Schleswig-Holstein in einem guten bis sehr guten Gesundheitszustand ist. Allerdings wird in der Studie auch deutlich, dass es Kindern und Jugendlichen mit einem speziellen Versorgungsbedarf sowie aus schwierigeren sozialen Verhältnissen tendenziell weniger gut geht. Insgesamt liefert der Bericht wertvolle Anhaltspunkte für alle Akteurinnen und Akteure im Bereich der Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention.

Studie schließt an vorangegangene Befragungen an

Die Studie wurde im Auftrag des Ministeriums vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein unter der Leitung von Prof. Alexander Katalinic durchgeführt. Sie schließt an zuvor durchgeführte Befragungen aus den Jahren 2022 und 2021 an und soll ein aktuelles Bild von der Gesundheits- und Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen in Schleswig-Holstein zeigen.

An der Studie haben mehr als 2.500 Eltern aus Schleswig-Holstein teilgenommen. Auf Basis ihrer Angaben wurden Daten zur aktuellen gesundheitlichen Lage, zur medizinischen Versorgungssituation und zum Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen erhoben. Die Befragungsstudie hat ergeben, dass neun von zehn Kindern und Jugendlichen einen guten bis sehr guten allgemeinen Gesundheitszustand aufweisen, ebenso viele weisen eine gute bis ausgezeichnete psychische Gesundheit auf. Laut der Studie geht es Kindern und Jugendlichen mit einem speziellen Versorgungsbedarf allerdings weniger gut. Dies gilt ebenso für Kinder und Jugendliche, deren Eltern eine geringere Gesundheitskompetenz aufweisen, deren Eltern ohne Partnerin oder Partner leben sowie für Kinder und Jugendliche, die Hinweise auf eine pathologische Nutzung digitaler Spiele zeigen.

Lange Wartezeiten in Praxen und Krankenhäusern

Mit der medizinischen Versorgung ihres Kindes sind Eltern vorwiegend zufrieden bis sehr zufrieden. Weniger zufrieden sind sie mit den Wartezeiten in Praxen oder im Krankenhaus und der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit. Insbesondere lange Wartezeiten für fachärztliche Konsultationen führten die Eltern in der Befragung als negativ an. Darüber hinaus zeigte sich, dass nahezu zwei Drittel der Kinder und Jugendliche die empfohlenen altersabhängigen Bildschirmzeiten überschreiten und mehr als die Hälfte der 5- bis 17-Jährigen sich zu wenig bewegt. Das Gesundheitsministerium hat den Abschlussbericht zur Information und für den weiteren Austausch an verschiedene Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen sowie an andere Ressorts versandt. Der Bericht ist im Internet abrufbar.