1254 Studierende der Universität zu Lübeck haben in diesem Jahr ihre Stimme bei den Gremienwahlen abgegeben
Die Wahlbeteiligung in Lübeck liegt in diesem Jahr bei 24,53% für die universitären Gremien und bei 27% für die studentischen Gremien. In den vergangenen zwei Jahren war die Wahlbeteiligung mit 38,77% und 31,72% zwar höher – damals handelte es sich allerdings aber auch um die höchste Wahlbeteiligung für die studentischen Gremien in Schleswig-Holstein.
„Mit diesem Ergebnis brauchen wir uns nicht zu verstecken“, findet Alexandra Seebode, studentische Wahlleiterin der diesjährigen Gremienwahl. Schon seit längerer Zeit engagiert sie sich als Referentin für Social Media für den Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität zu Lübeck. Vor dem Hintergrund, dass einige Studierende noch nie am Campus waren und ihre bisherigen und zukünftigen Vertreterinnen und Vertreter deshalb gar nicht persönlich kennen, seien die Wahlergebnisse sogar äußerst erfreulich, sagt sie. Trotzdem wünscht sie sich für die nächste Wahl noch bessere Zahlen: „Je höher die Wahlbeteiligung ist, umso mehr Rückhalt und Bestätigung erhalten die gewählten Vertreterinnen und Vertreter. Da diese häufig Entscheidungen für die gesamte Studierendenschaft oder die Fachbereiche treffen, ist es natürlich schön, wenn der entsprechende Rückhalt vorhanden ist.“
Auch Jurist Renke Bäumer war als Wahlleiter der Universität zu Lübeck an den Gremienwahlen 2021 beteiligt. Dass die Wahl in eine Zeit fiel, in der die meisten Studierenden aufgrund der Pandemie noch nicht auf dem Campus anzutreffen waren, hat vor allem das passive Wahlrecht beeinflusst, findet er: „Auffällig war, dass die eingegangenen Kandidaturen und damit die Ausübung des passiven Wahlrechts bis zum Ende der Frist zur Abgabe der Wahlvorschläge gering waren. Meiner Einschätzung nach hatten die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen des universitären Lebens, insbesondere die Abwesenheit der Studierenden vom Campus, Einfluss auf die Wahlbeteiligung, da der Bezug zur Universität durch ein rein digitales universitäres Leben abnimmt und die neu eingeschriebenen Studierenden den Bezug zur Universität nur schlecht finden konnten.“
Viele Posten wurden neu vergeben
Gewählt wurden neben den Studierendenvertreterinnen und -vertretern in Senat, SAM und SAMINT auch die 25 Vertreterinnen und Vertreter des Studierendenparlaments. Außerdem wurden pro Fachschaft jeweils 10 bis 11 Plätze vergeben: Die Fachschaften Medizin und Gesundheit, MaIn, ANT und Psychologie helfen insbesondere in dem Bereich der studentischen Beratung im Bereich des Studiums. Außerdem vertreten sie die Interessen der Studierenden des Studiengangs gegenüber Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden der Uni. Die Fachschaft hilft beispielweise auch bei Evaluationsgesprächen und vertritt hier die Studierendenschaft gegenüber Lehrenden. Außerdem unterstützen Fachschaften traditionell auch den AStA bei der Organisation der Erstsemesterwoche, bei Weihnachtsfeiern und anderen Partys.
Obwohl es sich um ein Ehrenamt handelt, tragen gewählte studentische Vertretungen eine große Verantwortung: sie verfügen über ein eigenes Budget, sind oft die ersten Anlaufstellen für Studierende in Not und werden in verschiedenen Arbeitsgruppensitzungen um ihre Meinung gebeten. Das Studierendenparlament regelt die Arbeit und Geschäfte der Studierendenschaft und entscheidet zum Beispiel auch über das Semesterticket oder bewilligt Gelder für studentische Veranstaltungen. Auch während der Corona-Pandemie waren an der Universität zu Lübeck die Studierenden-Vertretungen im ständigen Austausch mit der Hochschulleitung.
Wahlbeteiligung als Zeichen der Verbundenheit zur Universität
Ihre Stimme hat Gewicht, findet auch der Direktor des Institutes für Anatomie der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Jürgen Westermann: „Eine hohe Wahlbeteiligung ist aus zwei Gründen ein gutes Zeichen: Nach innen zeigt sie, dass die Studenten sich in der akademischen Selbstverwaltung engagieren, ohne die eine Universität nicht leben kann. Nach außen wird der Politik deutlich gemacht, dass die Universität zu Lübeck ein Partner auf Augenhöhe ist.“ In diesem Jahr wurde bereits das vierte Mal online gewählt. Die Studierenden konnten jederzeit und an jedem Ort über das IDM-Selfservice-Portal ihre Stimme abgeben. Zudem stand zu bestimmten Zeiten auch ein Wahl-PC in Haus 1 zur Verfügung. Briefwahl konnte zudem über ein Formular beantragt werden.
für die Ukraine