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Montag, 12.12.2011

Forschung

Stiftung unterstützt Brückeninstitut Elektrotechnik

Informationsbesuch in der Universität: Günter Semmerow, Peter Dominiak, Günter Plath und Hans-Jochen Arndt (v.l.n.r.)

500.000 Euro für eine Stiftungsprofessur in einem Kernbereich des künftigen Wissenschaftscampus Lübeck

Die Jürgen-Wessel-Stiftung unterstützt die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für das Fach Elektrotechnik an der Universität zu Lübeck. Den Förderbeschluss über 500.000 Euro überreichten Dr. Günter Semmerow, Hans-Jochen Arndt und Günter Plath vom Stiftungsvorstand anlässlich eines Informationsbesuchs in der Universität am 5. Dezember 2011.

Der Ausbau der Bereiche Elektrotechnik und Maschinenbau ist eines der zentralen Vorhaben der Universität und der Fachhochschule Lübeck im Rahmen des gemeinsamen Wissenschaftscampus Lübeck. Mit der Einrichtung entsprechender Brückeninstitute werden die Fächerspektren der beiden Hochschulen komplettiert und verstärkt. Zusammen mit den Partnern des Wissenschaftscampus, der am 13. Januar 2012 feierlich gegründet wird, wird die überregionale wie auch internationale Ausstrahlung Lübecks als Standort in der Biomedizintechnik nachhaltig untermauert.

Prof. Dr. Peter Dominiak, Präsident der Universität zu Lübeck, sagte anlässlich der Förderzusage: „Ziel des Wissenschaftscampus Lübeck ist es, die Expertisen der Forschungs- und Wirtschaftspartner zu nutzen, um gemeinsame Drittmittelprojekte durchführen zu kön-nen, die den Standort Lübeck für die Biomedizintechnik zu einem Leuchtturm in Deutschland und darüber hinaus entwickeln helfen. Vergleichbar mit den Fraunhofer-Initiativen, werden aus dem Wissenschaftscampus Lübeck hochqualifizierte Arbeitsplätze und biomedizintechnische Entwicklungen hervorgehen.“

An dem künftigen Institut für Elektrotechnik werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl der Universität wie auch der Fachhochschule Lübeck, der Fraunhofer-Institute für Marine Biotechnologie und für Bildregistrierung in der Medizin, des Leibniz-Instituts Borstel und der Medizintechnik-Industrie zusammenarbeiten. Das Institut wird von einem W3-Professor oder einer W3-Professorin geleitet, der oder die von der Universität berufen wird und deren Stelle mit der Förderung der Jürgen-Wessel-Stiftung für fünf Jahre finanziert werden kann. Elektrotechnik-Professoren der Fachhochschule können im Rahmen des neuen Instituts Promotionen an der Universität durchführen, ohne die Hilfe eines Leihdoktorvaters oder einer Leihdoktormutter in Anspruch nehmen zu müssen.

Der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland hat in seinem Empfehlungen über die Zusammenarbeit von Universitäten und Fachhochschulen derartige Kooperationen vorgeschlagen, wie sie auch bereits in der Struktur- und Entwicklungsplanung der Universität Lübeck „Univision 2020“ enthalten sind. Prof. Dominiak: „Von einem solchen Brückeninstitut, das durch zwei Hochschulen und weitere wissenschaftliche Institute getragen wird, versprechen wir uns durch die Konzentration thematisch eng benachbarter wissenschaftlicher Projekte einen wesentlich höheren wissenschaftlichen Output und Technologietransfer in die regionalen Medizintechnik-Unternehmen hinein. Gleichzeitig unterstützen wir Ausgründungen aus dem Institut für Elektrotechnik, die eine wirtschaftliche Bereicherung für die Stadt und die Region bedeuten.“

Für den Stiftungsvorstand hob Dr. Günter Semmerow die Überzeugung hervor, dass Universitäten die entscheidenden Zukunftschancen sowohl für Forschung und Bildung wie auch für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region bedeuten – „vorausgesetzt, sie sind so anerkannt qualifiziert wie die Universität zu Lübeck und ausreichend finanziert“, wie er hinzufügte. 

Die Jürgen-Wessel-Stiftung geht auf den Verleger und Herausgeber Jürgen Wessel zurück, der seit 1968 bis zu seinem Tod 2006 die Lübecker Nachrichten leitete.