Rückkehr in Arbeit für Menschen mit psychischen Erkrankungen
Um die Teilhabechancen von Personen mit chronischen und schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu stärken und zu verbessern, braucht es eines effektiven Teilhabemanagements, das Krankheitsfolgen reduziert und Wege findet, um die Wiederaufnahme der Arbeit zu ermöglichen. Gelingt dies nicht, kann es am Ende eines langen Weges in die dauerhafte Erwerbsunfähigkeit führen. Psychische Erkrankungen sind in diesem Zusammenhang der mit Abstand häufigste Grund für einen vorzeitigen Erwerbsausstieg: Vier von zehn erwerbsminderungsbedingten Rentenzugängen erfolgen aufgrund psychischer Erkrankungen.
Eine vielversprechende rehabilitative Strategie, die in den vergangenen Jahren entwickelt wurde, um die Rückkehr in Arbeit zu unterstützen, ist die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation. Während die Wirksamkeit dieses Ansatzes bei einigen Gesundheitsproblemen gut abgesichert ist, fehlt bislang ein klarer Nachweis im Setting der psychosomatischen Rehabilitation.
Diesen Nachweis wollen Prof. Dr. Matthias Bethge (Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck) und Prof. Dr. Markus Bassler (Hochschule Nordhausen) in den kommenden Jahren gemeinsam mit sechs Rehabilitationszentren (Fachklinik Aukrug, Rehazentrum Oberharz in Clausthal-Zellerfeld, Reha-Zentrum Seehof in Teltow, Klinik am Hainberg in Bad Hersfeld, Celenus Parkklinik Bad Bergzabern und MediClin Bliestal Kliniken Blieskastel) erbringen.
Für die geplante randomisierte kontrollierte Studie "Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation bei psychischen Erkrankungen"(MBOR-P) sollen in den kommenden Jahren 1800 Rehabilitandinnen und Rehabilitanden rekrutiert werden. Qualitative Interviews mit den Rehabilitationsteams sowie den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden werden darüber hinaus wichtige Erkenntnisse liefern, wie die Prozesse gemeinsam gestaltet werden. Am 12. Februar 2020 ist in Berlin erstmalig der Studienbeirat zusammengekommen. Für diesen konnten auch Patientinnen und Patienten gewonnen werden.
Die Studie wird im Förderschwerpunkt „Forschung und Ergebnistransfer für eine bedarfsorientierte Rehabilitation“ gefördert, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Deutschen Rentenversicherung Bund initiiert wurde.
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