Begutachtung am 24. und 25. November an den Universitäten Kiel und Lübeck und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Wie haben sich die medizinische Forschung und Lehre in den vergangenen Jahren entwickelt? Wie beeinflusst die Situation des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H) diese Entwicklung? Antworten auf diese und weitere Fragen suchen in dieser Woche Mitglieder des Wissenschaftsrates, wenn sie die Hochschulmedizin in Schleswig-Holstein begutachten. Am 24. und 25. November nehmen sie die universitäre Medizin an den Standorten Kiel und Lübeck unter die Lupe. Das letzte Gutachten dieser Art liegt elf Jahre zurück.
Die Präsidenten der Universitäten, Professor Gerhard Fouquet und Professor Peter Dominiak sowie der Vorstandsvorsitzende des UK S-H, Professor Jens Scholz, begrüßen diese externe unabhängige und qualitätsvolle Begutachtung und sehen sie als Chance. "Die Medizin trägt mit ihren großen wissenschaftlichen Erfolgen zum Beispiel in der Entzündungs- und in der Krebsforschung zum hervorragenden Ruf Schleswig-Holsteins bei", sagt Fouquet. Dominiak ergänzt: "Die in Lübeck besonders entwickelten Schwerpunkte Neuroendokrinologie und Biomedizintechnik treten als weitere Stärken des gemeinsamen medizinischen Forschungsprofils hinzu." Professor Scholz: "Für das UK S-H ist der Besuch des profundesten Wissenschaftsgremiums eine große Chance, die Leistungsfähigkeit des einzigen Maximalversorgers im Land bewerten zu lassen."
Obwohl der Landeszuschuss für Forschung und Lehre der Landesregierung in den vergangenen zehn Jahren von 150 auf 130 Millionen reduziert wurde, rücke man bei Forschungsrankings immer weiter vor: "Dieser Trend zum blinden, weil nicht wissenschaftsgetriebenen Sparen an der Hochschulmedizin muss jedoch unbedingt gestoppt werden, damit wir das hohe Niveau aufrecht erhalten können", betont Fouquet. Die durch Rankings nachgewiesene hohe Qualität der medizinischen Ausbildung in Schleswig-Holstein ist sowohl für die Krankenversorgung als auch für den Forschungsstandort von herausragender Bedeutung. Der Forschungsstandort Schleswig-Holstein konnte insbesondere aufgrund seiner hervorragenden Medizinforschung sein Potenzial unter Beweis stellen. Beispiele dafür sind die Erfolge in den Exzellenzclustern und Graduiertenschulen und die voraussichtlich anstehenden Zuschläge als Partnerstandorte für drei deutsche Zentren der Gesundheitsforschung.
Hintergrund der aktuellen Begehung durch den Wissenschaftsrat ist der Wunsch des Landes, die Konzepte für die Weiterentwicklung der Medizin in Schleswig-Holstein kompetent begutachten zu lassen. Eine 27-köpfige Delegation des Ausschusses Medizin des Wissenschaftsrates wird an beiden Standorten Einzelgespräche mit Entscheidungsträgern und Verantwortlichen führen. Neben Vertretern des Landes, der Präsidien und des Vorstandes werden auch Studierende und Beschäftigte in die Gespräche einbezogen. Auf der Tagungsordnung steht darüber hinaus ein Rundgang über das Klinikumsgelände. Danach entwirft die Arbeitsgruppe Empfehlungen, die sie dem Land vorlegen wird.
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