Dank kräftiger Unterstützung durch Stiftungen und Förderer können die erfolgreichen Studienvorbereitungskurse künftig für alle Studieninteressierten angeboten werden
Mit dankenswerter, starker Unterstützung der Lübecker Stiftungen weitet die Universität zu Lübeck ihr Propädeutikum aus. Damit werden die erfolgreichen Studien-vorbereitungskurse im Projekt „Zukunft gestalten“ ab Sommersemester 2020 für alle Studieninteressenten und nicht mehr ausschließlich für Migrantinnen und Migranten angeboten.
Die Universität verspricht sich dadurch eine qualifiziertere Grundlage für die Studienentscheidung, eine höhere Studienmotivation und bessere Studienergebnisse. Über die bisherige und die künftig erweiterte Arbeit des Propädeutikums informierte die Universität mit einer Presseveranstaltung am 11. Dezember 2019 in den Räumen des Propädeutikums im Schüsselbuden 30.
Finanziert, unterstützt und gefördert wird die Erweiterung des Propädeutikums durch die Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung, die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck, die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, die Kaufmannschaft zu Lübeck, die Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein, die Parcham’sche Stiftung zu Lübeck, die Possehl-Stiftung, den Lübecker Bezirksverein im Verein Deutscher Ingenieure und die Wessel Stiftungen. Das Fördervolumen für die Erweiterung des Propädeutikums beträgt insgesamt knapp 500.000 Euro für drei Jahre.
Seit Sommersemester 2016 bietet die Universität zu Lübeck ein Propädeutikum für geflüchtete Studieninteressierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden hier in den Kernfächern Mathematik, Physik, Informatik, Biologie und Chemie sowie mit Deutschkursen auf ein Studium vorbereitet.
„Von dem bisher umgesetzten Konzept des Integrationsprogramms werden in Zukunft nicht nur internationale Studierende profitieren. Wir glauben, dass das Potential dieses Programms auch für deutsche Studieninteressierte geeignet ist“, freut sich die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach. Damit reagierten die Universität und die Lübecker Stiftungen auf die zunehmende Kritik vieler Hochschulen, die Abiturientinnen und Abiturienten seien nicht ausreichend auf ein Studium vorbereitet. Als Leuchtturmprojekt wolle das Propädeutikum gezielt Impulse für die Hochschullandschaft in Schleswig-Holstein geben.
„Wir verstehen das Propädeutikum als Orientierungs- und fachspezifischem Qualifizierungsbaustein, der im Zusammenspiel mit dem bereits vorhandenen Integrationspro-gramm auch eine interkulturelle Komponente ausweist, die sowohl sozial- als auch gesellschaftspolitisch eine nicht unerhebliche Rolle spielt“, zeigt sich die zuständige Dezernatsleitung Dr. Sabine Voigt vom Konzept überzeugt.
Starkes Engagement der Stiftungen und Unterstützer
Für die Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung sagte deren Ernst Syring anlässlich der Übergabe der Förderbescheide: „Die Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung ist davon überzeugt, dass Studienvorbereitungskurse für alle Studieninteressierten an der Universität zu Lübeck ein sinnvolles und wirksames Instrument darstellen, um die Voraussetzungen für die Aufnahme und einen erfolgreichen Studienabschluss zu fördern.“
Für die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck sagte deren Vorstandsvorsitzender Frank Schumacher: „Die wirtschaftliche Bedeutung der MINT-Fächer ist sehr hoch, der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt von Jahr zu Jahr. Es ist daher wünschenswert, wenn sich möglichst viele Schülerinnen und Schüler für diese Studienrichtung entscheiden und einen erfolgreichen Abschluss schaffen. Das Propädeutikum ist dafür ein erster wichtiger Baustein. Elementare Mathematik- oder auch Informatikkenntnisse können wiederholt und vertieft werden – Bedenken werden zerstreut, Studienwünsche gefestigt. Das Propädeutikum ist eine tolle Sache, um junge Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen und den Studieneinstieg zu erleichtern.“
Für die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck sagte deren Hauptgeschäftsführer Lars Schöning: „Die Wirtschaft möchte Interessenten bereits in der Rekrutierungsphase für das Propädeutikum umfassend über eine duale Ausbildung und die höhere Berufsbildung als mögliche Alternativen zum Studium informieren. Ergänzend dazu engagiert sich die IHK gemeinsam mit den Hochschulen mit einem Beratungsangebot im Gründer-Cube und beim Karrieretag, um allen Studenten umfangreiche Informationen über die Möglichkeiten der Ausbildung an Hochschulen und in Unternehmen zu bieten.“
Für die Kaufmannschaft zu Lübeck sagte deren Präses Hartmut Richter: „Wir müssen neue Ansätze ausprobieren, um Fachkräfte für unseren Wirtschaftsstandort zu gewinnen und zu halten. Dabei müssen wir um jeden einzelnen kämpfen und dürfen keinen zurücklassen!“
Für die Parcham’sche Stiftung zu Lübeck sagte deren stellvertretender verwaltender Vor-steher Michael Haukohl: „Die überzeugenden Ergebnisse der Studienvorbereitungskurse für Migrantinnen und Migranten zwingen förmlich dazu, das Propädeutikum allen Studieninteressenten anzubieten. Daher hat die Parcham´sche Stiftung ihren Anteil zur Anschubfinanzierung beigetragen in der Hoffnung, dass das Land Schleswig-Holstein das Projekt danach dauerhaft finanzieren wird.“
Für die Possehl-Stiftung sagte der stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes Prof. Dr. Klaus-Peter Wolf-Regett: „Die Vorstandsmitglieder der Possehl-Stiftung haben das Projekt ‚Zukunft gestalten‘ im Wesentlichen aus dem Blickwinkel der jungen Menschen, den zukünftigen Studierenden betrachtet: Sie finden durch das Angebot der Universität im Vorfeld des Studiums eine bessere Orientierung für ihre lebensbestimmende Entscheidung ‚Welches Studium, welches Berufsbild ist das richtige für mich?‘; sie werden auf die fachlichen Studienanforderungen durch einen ergänzenden Unterricht zwischen ihrem Schulabschluss und dem Studienbeginn vorbereitet; sie werden anschließend im Studienverlauf, sofern sie Hilfe benötigen, durch vertiefende Übungen unterstützt. Diese drei Elemente des Gesamtpaketes sichern die jungen Menschen auf ihrem Weg durch ihr Studium/Ausbildung ab, sie sind selbstwirksam und können in ihrem späteren Berufsleben erfolgreich sein. Mit der Förderung verbindet die Possehl-Stiftung den Wunsch, dass der-artige Zusatzangebote später zum Bestandteil der Regelfinanzierung im Hochschulhaushalt werden.“
Für den Lübecker Bezirksverein im Verein Deutscher Ingenieure sagte dessen 1. Vorsitzende Kathrin Ostertag: „Für die zukünftigen Herausforderungen der Menschheit im Bereich Klimaschutz oder im Umgang mit den natürlichen Ressourcen sind technologische Innovationen unverzichtbar. Der VDI Bezirksverein Lübeck möchte mit der Unterstützung des Propädeutikums an der Universität zu Lübeck mithelfen, für die Zukunft genügend technische Fachkräfte – gern auch Ingenieure – für die Entwicklung der nötigen technischen Innovationen auszubilden.“
Für die Wessel Stiftungen sagte deren Vorstandsvorsitzender Hans-Jochen Arndt: „Ziel eines jeden Studiums ist ein erfolgreicher Abschluss. Ohne hilfreiche Studienvorbereitungskurse ist das zu oft unmöglich. Deshalb die Unterstützung durch die Wessel Stiftungen.“
Das Propädeutikum - Bewerbung und Kontakt
Mit der Erweiterung des Propädeutikums beschreitet die Universität zu Lübeck einen neuen Weg der Bildungsqualifizierung und stellt sich den Herausforderungen einer immer komplexer werdenden Welt. Denn alle zukünftigen Absolventinnen und Absolventen werden in international zusammengesetzten Teams arbeiten, egal, ob sie in der Wissenschaft oder in der Wirtschaft ihren zukünftigen Arbeitsplatz finden.
Das Propädeutikum beginnt am 3. März 2020. Schulungsort ist in der Innenstadt, Schüsselbuden 30. Abiturientinnen Abiturienten können sich bis zum 1. Februar bewerben. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen gibt es auf: www.uni-luebeck.de/studium/kennenlernen/propaedeutikum.html
Ansprechpartner vor Ort: Matthias Holzum, Schüsselbuden 30, 4. Obergeschoss, Tel. 0451 7098 4033; Email: matthias.holzum@uni-luebeck.de
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