Mobiles Monitoring: Junge Ingenieurinnen und Ingenieure gestalten Medizintechnik von morgen
Die Schülerakademie der Universität zu Lübeck ("Salü") startet ein neues Projekt mit Schulen der Hansestadt Lübeck. Lübecker Schülerinnen und Schüler aus den 11. Jahrgängen des Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums und der Thomas-Mann-Schule arbeiten zusammen mit Informatikern der Universität. Im Laufe von zwei Jahren sollen Systeme zur Darstellung medizinischer Sensordaten auf mobilen Geräten erforscht, gestaltet und gebaut werden. Mit 38.000 Euro finanzieren die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein und die Nordmetall Stiftung den größten Teil der Kosten von insgesamt 46.900 Euro der neuen "lütt-Ing."-Schüler-Technik-Akademie "MoMo". Sie ermöglichen damit eine enge Betreuung von Schülerinnen und Schülern durch Informatikstudierende der Universität sowie den Aufbau von informatisch-medizintechnischen Laboren an der Universität und an den Schulen.Im Schuljahr 2009/2010 sollen als erstes Teilprojekt diverse medizintechnische Sensoren zur Erfassung von Körperfunktionen in Bekleidung und Schmuck integriert werden. Mikrocomputer in der Kleidung, so genannte Wearables, leiten die erfassten Sensordaten drahtlos auf ein Mobilgerät, zum Beispiel ein vom Nutzer getragenes Mobiltelefon, weiter. Es dient als Übermittlungsmedium an einen zentralen Computer an der Universität.
Dieser wertet die Sensordaten aus und schickt sie verarbeitet und aufbereitet zurück an das mobile Endgerät, auf dem sie auf dem kleinen Bildschirm dem Träger gut verständlich dargestellt werden. So können Fitness- und Gesundheitszustand bei gefährdeten Personen von diesen selbst sowie von einer Zentrale überwacht werden. Klinische Anwendungen sollen in weiteren Teilprojekten folgen.
Die Schüler und Schülerinnen lernen auf diese Weise modernste medizintechnische und informatische Systeme gestalten und realisieren. Sie setzen sich dabei mit aktuellen technischen, aber auch mit ethischen Fragen moderner Technologien und damit ihrer eigenen Zukunft aktiv und konstruktiv auseinander.
Die Leitung des Projekts liegt bei Prof. Dr. Michael Herczeg und Dr. Thomas Winkler aus dem Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) der Universität zu Lübeck. Eine Betreuung und Unterstützung mit Geräten und Know-How aus der Medizintechnik erfolgt durch die Drägerwerk AG in Lübeck.
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