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Sonntag, 01.08.2021

Personalie

Prof. Wolfgang Göpel in der Neonatologie

Größtes neonatologisches Forschungsnetzwerk Deutschlands etabliert – Forschung zu genetischen Faktoren, die den Entwicklungsverlauf von Früh- und Neugeborenen beeinflussen

Prof. Dr. med Wolfgang Göpel wurde zum 1. August zum Professor der Universität zu Lübeck für Neonatologie ernannt. Er nimmt die neu geschaffene Professur als Leiter des Bereiches Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin wahr.

Nach dem Studium der Medizin in Göttingen und Berlin begann Prof. Göpel seine Ausbildung an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Charité. Nach seinem Wechsel an den Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein etablierte er das größte neonatologische Forschungsnetzwerk Deutschlands, das „German Neonatal Network, GNN“. Schwerpunkt dieses Netzwerks sind die Erkrankungen und die langfristige Entwicklung von sehr kleinen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm. Mittlerweile nehmen mehr als 60 neonatologische Abteilungen aus ganz Deutschland am GNN teil, und es konnten mehr als 20.000 Frühgeborene in die Studie eingeschlossen werden.

Die klinische Behandlung kranker Neugeborener und sehr kleiner Frühgeborener erfordert oft den Einsatz modernster apparativer Technik. Besonders wichtig ist Prof. Göpel die enge fachliche, aber auch räumliche Kooperation von Neonatologie und Geburtshilfe, denn nur so  ist eine maximale Sicherheit für alle Neugeborenen erreichbar.  Das im Jahr 2017 neu bezogene Eltern-Kind-Zentrum des UKSH bietet hierfür optimale Voraussetzungen.

Prof. Göpel leitet eine Vielzahl von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Projekten, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Gesundheit und die Europäische Union unterstützt werden. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt sind genetische Faktoren, die einen Einfluss auf den Verlauf von Frühgeborenen und Neugeborenen haben. Viele dieser Kinder sind nach der Geburt extremen Belastungen ausgesetzt, entwickeln sich aber langfristig völlig normal.  Die positiven genetischen Eigenschaften, die diese Neugeborenen schützen, haben oft einen Einfluss bis in das Erwachsenenalter. Gelingt es, diese Eigenschaften medikamentös nachzuahmen, so werden diese Medikamente nicht nur Früh- und Neugeborenen helfen, sondern könnten auch für Kinder und Erwachsene hilfreich sein.

Prof. Dr. Wolfgang Göpel (Foto: privat)