Warum entwickeln bestimmte Menschen Bluthochdruck und andere nicht? Preis für Hypertonie-Forschung 2018
Prof. Dr. rer. nat. Kristina Kusche-Vihrog ist seit August Direktorin des Instituts für Physiologie der Universität zu Lübeck. 1972 in Waiblingen in Baden-Württemberg geboren, studierte sie Biologie in Mainz und in Umeå, Schweden. Sie promovierte 2001 in Mainz, war wissenschaftliche Assistentin in Münster mit einem Forschungsaufenthalt an der Universitè de Montréal, Kanada, und habilitierte sich 2013 für das Fach Physiologie.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der endothelialen Dysfunktion als Wegbereiter für Hypertonie und vaskuläre Erkrankungen, der Nanomechanik von zellulären Oberflächen und der biophysikalische Methoden in der medizinischen Grundlagenforschung und Diagnostik (Atomic Force Microscope, AFM). Prof. Kusche-Vihrog ist im Vorstand der Deutschen Hochdruckliga. Am 29. September 2018 wurde sie mit dem Preis für Hypertonie-Forschung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie ausgezeichnet.
Ihr wissenschaftlicher Weg hat sie von einer zunächst zoologisch ausgerichteten Thematik über die Tier- zur Humanphysiologie geführt. Geschuldet ist dies ihrem zunehmenden Interesse an medizinisch anwendungsbezogener Forschung. Krankheiten zu verstehen, Therapieansätze zu entdecken und in tatsächlichem Sinne translational zu arbeiten, treibt sie an. Warum entwickeln bestimmte Menschen eine Hypertonie und andere nicht? Welche Komponenten können ausschlaggebend sein?
Sie geht dabei besonders dem Einfluss von Entzündungsprozessen und den Wirkungen des Immunsystems nach. Entscheidend für weitere Forschungserfolge ist ihrer Überzeugung nach, dass sich endlich ein wirklich interdisziplinäres Vorgehen durchsetzt und das komplexe Zusammenspiel der Organe in seiner Gesamtheit („organ crosstalk“) in den Blick genommen wird.
Die Position als Direktorin des Lübecker Instituts für Physiologie übernimmt sie mit großer Freude und sieht sich in einem ausgesprochen guten und fruchtbaren fachlichen Umfeld. Die Physiologie ist für sie ein zentrales Kernfach der medizinischen Ausbildung, eine hohe Qualität in der Lehre empfindet sie als verpflichtend.
Prof. Kusche-Vihrog hat zwei Kinder im Alter von acht und elf Jahren.
für die Ukraine