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Dienstag, 23.07.2024

Karriere

Prof. Dr. Carla Nau als neues Mitglied der Leopoldina gewählt

Prof. Dr. Carla Nau / Foto: UKSH

Nationale Akademie der Wissenschaft vereinigt Forschende mit besonderer Expertise

Mit der Aufnahme in die Leopoldina wird Prof. Dr. Carla Nau für herausragende wissenschaftliche Leistungen geehrt. Prof. Nau ist Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Professorin für Anästhesiologie an der Universität zu Lübeck (UzL) und derzeit Vorsitzende des akademischen Senats der UzL. „Die Aufnahme in die Leopoldina ist eine große Ehre, die mir viel bedeutet. Ich sehe darin auch eine Auszeichnung für die stetigen Bemühungen, interdisziplinäre und interprofessionelle Perspektiven translationaler Schmerzforschung voranzutreiben.“ sagt Prof. Nau. Als Anästhesiologin hat sich Prof. Nau international einen Namen als Schmerzforscherin gemacht. Ihre Arbeiten haben unter anderem das Verständnis der molekularen Wirkmechanismen von Lokalanästhetika und deren Nebenwirkungen, die Mechanismen der Schmerzwahrnehmung (Nozizeption) sowie der postoperativen Schmerzverarbeitung entscheidend gefördert. Sie hat auch bedeutende Impulse zum Verständnis erblicher Schmerzerkrankungen sowie für die Suche nach Nozizeptor-spezifischen Schmerzmitteln geliefert. Jüngst beschäftigt sie sich mit e-Technologien und künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Versorgung in der Schmerztherapie und Intensivmedizin.

Werdegang

Carla Nau hat Medizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert. Nach Studienabschluss und Promotion nahm sie eine Weiterbildung im Fach Anästhesiologie auf und wechselte ans Brigham & Women’s Hospital der Harvard Medical School nach Boston, USA. Zurück in Deutschland wurde sie im Emmy-Noether-Programm der DFG gefördert und etablierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eine Nachwuchsgruppe. Sie habilitierte sich 2002 und leitete von vom 2005 - 2012 eine DFG-klinische Forschergruppe zum Thema „Determinanten und Modulatoren der postoperativen Schmerzverarbeitung“. Am UKSH und der Universität zu Lübeck ist sie seit Sommer 2013 tätig.

Die Aufnahme in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine der höchsten Auszeichnungen. Die Aufnahme erfolgt nach einer Nominierung durch die Mitglieder der Akademie in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH und Fachkollege von Prof. Nau, ist seit 2006 Mitglied und seit 2024 Senator und Obperson der Sektion 17 „Chirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Zuletzt wurden außerdem Prof. Dr. Thomas Schwarz, mittlerweile emeritierter Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des UKSH, Campus Kiel, Prof. Dr. Christine Klein, Direktorin des Instituts für Neurogenetik des UKSH, Campus Lübeck, und der UzL, und Prof. Dr. Cornelius Borck, Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der UzL in die Leopoldina aufgenommen.

Mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus mehr als über 30 Ländern ist die Leopoldina eine klassische Gelehrtengesellschaft. Seit Gründung der Akademie 1652 wurden mehr als 7.000 Persönlichkeiten in ihre Reihen aufgenommen. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck. Die Akademie berät Politik und Öffentlichkeit, vertritt die deutsche Wissenschaft im Ausland und setzt sich für eine wissenschaftlich aufgeklärte Gesellschaft ein.