Neue wissenschaftliche Ergebnisse zu Prognosemarkern bei Prostatakrebs
Dr. Anne Offermann aus dem Institut für Pathologie der Universität zu Lübeck, des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, und des Forschungszentrums Borstel ist mit dem Preis der Arbeitsgruppe urologische Forschung (AuF) 2018 der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis für ihre herausragende Präsentation des Projektes „PSMA-Expression auf Prostatabiospien als unabhängiger Prognosemarker zum initialen Diagnosezeitpunkt“ anlässlich des 10. Symposiums „Urologische Forschung“ der DGU vom 6. - 8. Dezember 2018 in Mainz.
Ergebnisse dieser Arbeit qualifizieren das Prostata-spezifische membranäre Antigen (PSMA), das auf der Oberfläche von Prostatakrebs-Zellen exprimiert wird, als prognostischen Biomarker für das lokalisierte Prostatakarzinom. Zum ersten Mal konnte gezeigt werden, dass eine durch den Pathologen durchgeführte PSMA-Bestimmung am Tumorgewebe des Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose eine Risikoabschätzung des Krankheitsverlaufes erlaubt.
Hierbei weist eine hohe PSMA-Expression auf den Tumorzellen unabhängig von bereits etablierten Prognosefaktoren wie dem Level von Prostata-Antigen (PSA) im Blut auf ein hohes Risiko hin, ein Krankheitsrezidiv nach Operation zu entwickeln. Hervorzuheben ist, dass die PSMA-Bestimmung an Tumorgewebe durchgeführt wird, das vor einer Therapieentscheidung gewonnen wurde, und somit zur individuellen Therapieentscheidung von Patienten beitragen kann.
Dieses ist eines mehrerer Prostatakarzinom-Projekte aus der Forschungskooperation zwischen dem Institut für Pathologie (Prof. Sven Perner, Prof. Jutta Kirfel und Dr. Anne Offermann) und der Klinik für Urologie (Prof. Axel Merseburger, Dr. Marie Christine Hupe) in Lübeck.
Hauptfokus der Kooperation ist die Entwicklung prognostischer und prädiktiver Biomarker zur Unterstützung individueller Therapiekonzepte für Patienten mit einem Prostatakarzinom sowie die Erforschung neuer therapeutischer Angriffspunkte für das metastasierte, kastrations-resistente Prostatakarzinom. Bei letzterem geht es auch um genetische und molekularbiologische Strukturen in Prostatakrebs-Zellen, deren Charakterisierung Inhalt mehrerer gemeinsamer Forschungsprojekte ist.
Dr. Offermann und Dr. Hupe werden von der Universität zu Lübeck mit einer Juniorförderung unterstützt.
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