Insgesamt 600.000 Euro für drei Projekte der Universität
Mit insgesamt über 600.000 Euro fördert die Possehl-Stiftung jetzt drei Projekte an der Universität zu Lübeck. Es handelt sich um das Projekt "Medienkompetenz für Lübecker Schüler", um das "Lübecker Bündnis gegen Depression" und um ein Forschungsvorhaben zur Frühgeborenenmedizin.
Das Projekt "Medienkompetenz für Lübecker Schüler" stammt aus dem Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (Direktor Prof. Dr. rer. nat. Michael Herczeg) und findet dort im Rahmen der Zukunftsinitiative "KiMM - Kids in Media and Motion" statt. Das Ziel ist der Transfer erprobter innovativer Unterrichtsmodelle mit Computern und interaktiven Medien in den Schulalltag Lübecker Schülerinnen und Schüler. Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien sollen in allen Jahrgangsstufen verstanden und fächerübergreifend kreativ genutzt werden. Dabei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die Kosten für Hard- und Software für die Schulen stets erschwinglich bleiben. Beispiele von Unterrichtsmodellen sind die Gestaltung und Programmierung einer multimedialen Musikrevue in der Grundschule sowie begehbarer 3D-Internetwelten in der Mittelstufe. In der Oberstufe haben die Schülerinnen und Schüler interaktiv auf Besucher reagierende künstliche Wesen gebaut und programmiert, wie sie noch in den Media Docks zu bestaunen sind. Die Unterrichtsmodelle sind im Rahmen des Vorläuferprojektes "ArtDeCom" seit 2001 entwickelt und erfolgreich durchgeführt worden und haben bereits national und international große Anerkennung gefunden. Begleitende Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer erzeugen dabei Multiplikatoreffekte und Netzwerke in und zwischen den Schulen. Die Possehl-Stiftung fördert das Transferprojekt mit einer halben Million Euro in einem Zeitraum von drei Jahren.
Der Rektor der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. rer. nat. Alfred X. Trautwein, sagte zur Förderungszusage der Possehl-Stiftung: "Mit der großzügigen Unterstützung durch die Possehl-Stiftung für das Projekt zur Medienkompetenz könnte ein Anstoß zur Gegensteuerung der Negativergebnisse der PISA- und OECD-Studien für Lübecker Schülerinnen und Schüler möglich gemacht werden."
Das "Lübecker Bündnis gegen Depression" wurde in der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Lübeck (Direktor Prof. Dr. med. Fritz Hohagen) initiiert. Die Possehl-Stiftung unterstützt es mit 50.000 Euro. Depressionen gehören zu den häufigsten Volkskrankheiten. Im Verlauf des Lebens leiden ca. 10 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen an einer behandlungsbedürftigen, schweren Depression. 15 Prozent der schwer Depressiven nehmen sich im Laufe der Erkrankung das Leben, Damit stellen Depressionen bei 40 bis 70 Prozent aller Suizide die Hauptursache von Selbsttötung dar. Das "Lübecker Bündnis gegen Depression" wurde als Modellprojekt im Rahmen eines bundesweiten Bündnisses ausgewählt, eine Früherkennungskampagne gegen Depression und Suizid im Lübecker Raum durchzuführen. Vorgesehen sind ein Fortbildungsprogramm für Hausärzte in Kooperation mit niedergelassenen Psychiatern und Psychotherapeuten, die Schulung von Multiplikatoren (Polizei, Pfarrer, Lehrer, Mitarbeiter in Altenheimen), öffentliche Veranstaltungen und Beratungsangebote für Depressive und ihre Angehörigen. Vergleichbare Projekte zeigen, dass die Zahl der Suizide und Suizidversuche mit entsprechenden Aufklärungskampagnien um ca. 25 Prozent gesenkt werden kann. Das "Lübecker Bündnis gegen Depression" steht unter der Schirmherrschaft der Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein, Heide Moser. Es wird von der Bürgerschaft und führenden Politikern der Hansestadt Lübeck unterstützt.
Das geförderte Projekt zur Frühgeborenenmedizin hat den Titel "Charakterisierung und Modulation anti-entzündlicher Mechanismen und deren Bedeutung für das Auftreten entzündlicher Komplikationen bei Kindern". Es stammt aus der Lübecker Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin (komm. Direktorin Priv.-Doz. Dr. med. Ute Thyen). Ziel ist es, das gesunde Überleben zu früh geborener Kinder zu verbessern. Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 50.000 Kinder vor dem Geburtstermin geboren. In der Lübecker Forschergruppe konnten bereits verschiedene Mechanismen aufgedeckt werden, die für die erhöhte Anfälligkeit von Neu- und Frühgeborenen gegenüber Infektionen und den sich daraus ableitenden Organschäden verantwortlich sind. Jetzt wollen die Ärzte das unreife Immunsystem mit der Methode der Durchflusszytometrie noch genauer charakterisieren, um Ansatzpunkte für eine mögliche Therapie zu finden. Die Possehl-Stiftung unterstützt eine erforderliche Gerätebeschaffung für das Projekt mit 55.000 Euro.
Die Possehl-Stiftung bekennt sich erneut zum erfolgreichen Wirken der Universität zu Lübeck und will mit dieser weiteren erheblichen Zuwendung die Bedeutung der Universität für Lübeck in Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft stärken und betonen.
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