Erste Leibniz–Unit an der Universität zu Lübeck
Ein weiterer Baustein in der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit der Universität zu Lübeck mit dem Forschungszentrum Borstel (FZB), Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaft ist gesetzt: die erste Leibniz-Unit wird am 17. November 2010 (17 Uhr) im Audimax feierlich aus der Taufe gehoben. Das neue Bindeglied zwischen dem Institut für Physik und der Bio- sowie der Immunbiophysik des FZB dient nicht nur der Zusammenführung des vorhandenen Spezialwissens vor Ort, sondern soll insbesondere neue Fragestellungen in der Biomedizin auf den Weg bringen.
Ein Schwerpunkt der Forschung im Institut für Physik ist die Beobachtung der korrekten Faltung von Eiweißen, die für ihre Funktionsweise, z.B. den Transport von Stoffwechselprodukten durch die Membran, maßgeblich ist. Mit Proteinen und Membranen beschäftigt sich auch die Biophysik des FZB. Hier geht es in erster Linie um die Wechselwirkung von Membranen mit Proteinen und deren biologische Funktion. Ein Augenmerk liegt auf den molekularen Wirkmechanismen von neuen antimikrobiellen Substanzen.
Diese gegenseitige Ergänzung betrifft jedoch nicht nur den Gegenstand der Forschung, sondern auch die eingesetzten Methoden, was die Synergie in der entstanden Unit zusätzlich befeuert. Die Leiter der Forschergruppen, Prof. Christian Hübner (Lübeck) und Prof. Thomas Gutsmann (FZB) sind sich einig: “Unsere Gruppen ergänzen sich wunderbar, und wenn wir erst einmal unser gemeinsames Labor bezogen haben, werden wir molekulare Prozesse, die zu verschiedenen entzündlichen Erkrankungen führen, vom Molekül bis zur Zelle untersuchen.“
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören derzeit 86 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die wissenschaftliche Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung bearbeiten. Sie stellen Infrastruktur für Wissenschaft und Forschung bereit und erbringen forschungsbasierte Dienstleistungen – Vermittlung, Beratung, Transfer – für Öffentlichkeit, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Sie forschen auf den Gebieten der Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Die Institute beschäftigen mehr als 16.100 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt etwa 1,3 Milliarden Euro. Sie werden gemeinsam von Bund und Ländern finanziert.
(Text: Dr. Bettina Brand, Forschungszentrum Borstel)
für die Ukraine