Molekulargenetische Untersuchungen an Einzelzellen - Anwendungen auch in Rechtsmedizin, Evolutionsforschung und Archäologie
Dr. med. Franziska Schaaff erhält den Professor-Otto-Roth-Preis 2000. Der mit 5000 Mark dotierte Preis wird Frau Dr. Schaaff am Montag, dem 20. November 2000, vom Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Medizinischen Universität zu Lübeck, Dr. Dietrich Schulz, in einer Feierstunde überreicht (Hogehus, Koberg, 19 Uhr). Frau Dr. Schaaff erhält den Roth-Preis für ihre molekulargenetische Untersuchungen an Einzelzellen. Die Methoden, die Erbsubstanz (DNA) zu analysieren, sind in jüngster Zeit verfeinert worden. Damit ist auch die Untersuchung geringer DNA-Spuren möglich geworden, wie sie zum Beispiel in der Rechtsmedizin, der Evolutionsforschung oder der Archäologie erforderlich sind. Eine zuverlässige molekulargenetische Analyse an einzelnen Zellen bedeutet aber auch einen großen Fortschritt für die vorgeburtliche (pränatale) und die präimplantative Diagnostik.
Einer der externen Gutachter schrieb zur Arbeit von Dr. Franziska Schaaff: "Mir ist nicht bekannt, dass in Deutschland anderenorts vergleichbare Untersuchungen mit ähnlichem Erfolg durchgeführt wurden." Doktorvater ist der Direktor des Instituts für Humangenetik der MUL, Prof. Dr. med. Eberhard Schwinger.
Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der MUL vergibt den Otto-Roth-Preis einmal im Jahr für eine wissenschaftlich herausragende Doktorarbeit aus Lübeck. Der Namenspatron des Preises ist Professor Otto Roth, der erste Fachchirurg in Lübeck. Von 1897 bis 1933 leitete er die Chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus der Hansestadt. Zusammen mit Heinrich Dräger entwickelte er den weltbekannten Roth-Drägerschen Narkoseapparat, der am Beginn der modernen Beatmungstechnik steht.
Im Anschluss an die Preisverleihung hält Prof. Dr. rer. nat. Dieter Hogrefe, Direktor des Instituts für Telematik der MUL, einen Vortrag über das Thema "Totale Mobilität ist teuer". Gäste sind herzlich willkommen.
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