72.000 Euro für Projekt zur videobasierten Qualitätskontrolle
Mit 72.000 Euro fördern Innovationsstiftung und Wissenschaftsministerium Schleswig-Holstein ein Kooperationsprojekt des Lübecker Uni-Instituts für Signalverarbeitung und Prozessrechentechnik zur videobasierten Qualitätskontrolle. In dem Projekt "Optimale Klassifikation für die industrielle Qualitätssicherung" geht es um die Optimierung von Bildverarbeitungsanlagen, die von der Firma Basler Vision Technologies AG (Ahrensburg) für den weltweiten Einsatz herstellt werden. Mit Praxisdaten aus der Firma werden spezielle Bildverarbeitungsalgorithmen entwickelt, die zur Klassifikation von schnellen und präzisen Beobachtungen in der industriellen Qualitätssicherung von Produkten eingesetzt werden sollen.
In der videobasierten industriellen Qualitätskontrolle spielt die Erkennung und Klassifikation von Defekten aus Bilddaten eine zentrale Rolle. Die Leistungsfähigkeit von Defektdetektion und Defektklassifikation ist entscheidend für die Qualität der Inspektion und damit für die Produktqualität wie auch für die Ausbeute an Gutteilen.
Solche Detektions- und Klassifikationsaufgaben stellen sich für viele Inspektionsanlagen der Basler AG. Je nach Geschäftsbereich (Optical Media Inspection, Web Inspection, Display Inspection und Sealing Inspection) und zu untersuchendem Ziel-Produkt variieren jedoch sowohl Bildmaterial wie auch die Problemstellung, da verschiedenartigste Defekttypen erkannt und klassifiziert werden müssen.
Leiter des Projekts ist Prof. Dr. Til Aach, Direktor des Instituts für Signalverarbeitung und Prozessrechentechnik der Universität zu Lübeck. Er beschreibt die weitergehenden Ziele der zukunftsweisenden Kooperation: "In dem Projekt sollen - basierend auf Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Klassifikationsaufgaben aus der industriellen Qualitätssicherung - Verfahren und Software-Werkzeuge zur Erreichung bestmöglicher Klassifikationsleistung anwendungsübergreifend entwickelt werden. Das Projekt erweitert den Schwerpunkt unseres Instituts in der Bildverarbeitung für medizinisch-naturwissenschaftliche Anwendungen auf industrielle Anwendungen, um die Kooperation mit Unternehmen aus der Region zu vertiefen und auch Synergie-Effekte zwischen diesen unterschiedlichen Anwendungsfeldern zu erzielen."
Die Förderung erfolgt im Rahmen des Programms "Hochschule - Wirtschaft - Transfer" (HWT). Das Programm ist auf drei Jahre ausgelegt, jährlich stehen 500.000 Euro zur Verfügung. In der ersten Bewerbungsrunde gingen 21 Anträge ein, die von einer unabhängigen Jury nach wissenschaftlicher Qualität, Innovationsgrad und Intensität der Kooperation zwischen Hochschule und Betrieb bewertet wurden. Auf Empfehlung der Jury gibt es jetzt grünes Licht für die am höchsten bewerteten Projekte mit einem Gesamt-Fördervolumen von 450.000 Euro.
Prof. Dr. Hans-Jürgen Block von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein sagte: "Anzahl und Qualität der Anträge haben uns überrascht. In stärkerem Maße als erwartet sind die Wissenschaftler in unseren Hochschulen an der Kooperation mit Betrieben im Lande interessiert."
Die Übergabe der Bewilligung für das Lübecker Projekt findet am Mittwoch, dem 1. September 2004, um 15 Uhr, im Seminarraum des Instituts für Signalverarbeitung und Prozessrechentechnik (ISIP) statt. Erwartet werden aus Kiel u.a. Staatssekretär Dr. Hellmut Körner aus dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und Prof. Dr. Hans-Jürgen Block als Vorsitzender der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein.
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