Dienstag, 07.12.2004

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Online-Behandlung heilt schwerwiegende Sehstörungen

Preis für innovatives Uni-Projekt im Ideenwettbewerb 2004

Der VisionTrainer-Online aus der Universität zu Lübeck wurde mit dem 2. Preis im landesweiten Ideenwettbewerb 2004 unter dem Motto "Ideen von heute für Unternehmen von morgen" und der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Heide Simonis ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung am Mittwoch, dem 8. Dezember 2004, durch Wissenschaftsministerin Ute Erdsiek-Rave wurde die Marktfähigkeit des Projektes hervorgehoben, das in Zusammenarbeit der Institute für Medizinische Psychologie und für Theoretische Informatik entstand.Über 200.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Mindestens 8.000 Patienten - manche Schätzungen sagen weit über 20.000 - behalten schwere Sehstörungen zurück, die durch intensives Training geheilt werden könnten. Allerdings wird das segensreiche Verfahren bislang tatsächlich noch kaum angewandt, denn die bisherige Form des Trainings mit dem Reaktionsperimeter ist aufwändig und teuer.

Unter der medizinischen Anleitung von Prof. Dr. Dr. Fritz Schmielau (Institut für Medizinische Psychologie der Universität zu Lübeck) haben Dr. Gerhard Buntrock, Eike Jähn und Marc Willmann den VisionTrainer-Online entwickelt. Jetzt erfolgt im Rahmen einer Firmengründung die Entwicklung zur Marktreife.

Dank des VisionTrainer-Online können Patienten dann zu Hause trainieren, sooft und wann immer sie wollen. Als Trainingsgerät dient ein Standard-PC mit Internetanschluss. Mit der neu entwickelten Software lädt der PC die für den Patienten individuell vorbereiteten Trainingsdaten vom VisionTrainer-Rechenzentrum herunter beziehungsweise die Daten der Trainingsverläufe herauf.

So kann der Arzt die Ergebnisse überwachen und Optimierungen vornehmen. Ein halbseitiger Gesichtsfeldausfall kann auf diese Weise in vielen Fällen in ein bis zwei Jahren behoben werden. Bislang als unheilbar eingestufte Patienten können auf diese Weise wieder gesund werden. Mit dem VisionTrainer-Online beabsichtigt das Gründungsteam die Behandlungskosten niedrig zu halten und somit einen Behandlungsstandard zu etablieren, der im Endeffekt zu einer Entlastung der Sozialversicherungsträger beiträgt.

Projektleiter Dr. Buntrock erläutert anlässlich der Preisverleihung: "Das bestehende System für Forschungszwecke wird von den Patienten von Prof. Schmielau gut angenommen und hat bereits beachtliche Erfolge gezeigt. Für einen Markterfolg sind jetzt Projektpartner wie Augenärzte oder Reha-Kliniken unabdingbar. Nur die Praxis kann uns helfen, daraus ein marktfähiges Produkt zu entwickeln."