Kardiologisches Schwerpunktzentrum Lübeck demonstriert den Stand der modernen Diagnostik und Therapie
Neue Hoffnung für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz! Unter diesem Motto steht die Patientenveranstaltung "Die chronische Herzschwäche heute" am Sonntag, dem 19. November 2000, im Universitätsklinikum Lübeck (UKL). Alle Interessierten, insbesondere Patienten und ihre Angehörigen, haben an diesem Tag Gelegenheit, sich über neueste Entwicklungen zur Ursachenforschung, Diagnostik und Therapie der schweren Herzinsuffizienz zu informieren. Veranstalter sind die Medizinische Klinik II (Direktor Prof. Dr. med. Hugo A. Katus) und die Klinik für Herzchirurgie (Direktor Prof. Dr. med. Hans-Hinrich Sievers) des UKL (14 - 18 Uhr, Hörsaal Z 1/2 der MUL, Ratzeburger Allee 160, Lübeck). In Kurzvorträgen geht es zum Beispiel um die Fragen "Wie entsteht und wie erkennt man eine chronische Herzschwäche?", "Helfen Medikamente?" und "Welchen Stellenwert hat die High-Tech-Medizin (Gentherapie, Zellersatz) bei der Behandlung der Herzschwäche?". Es wird auch über chirurgische Möglichkeiten bei Herzmuskelschwäche und über neueste Forschungsergebnisse beim Zweitherzen aus Skelettmuskulatur informiert.
Die Teilnehmer können die verschiedenen diagnostischen Einrichtungen unmittelbar vor Ort in Augenschein nehmen. Es werden Life-Demonstrationen, Videovorführungen und Screening-Untersuchungen angeboten. Die Möglichkeiten der Früherkennung einer Herzinsuffizienz mittels Echokardiographie und der Nachweis von Risikofaktoren durch Blutdruckmessung und EKG werden praktisch gezeigt. Neben einer Fragestunde ist auch ein persönliches Gespräch mit den Herzinsuffizienz-Spezialisten zu individuellen Fragen möglich.
An der Universität Lübeck ist durch Zusammenarbeit der Medizinischen Klinik II und der Klinik für Herzchirurgie ein Schwerpunktzentrum für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche entstanden, das ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten anbietet.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt die Behandlung der chronischen Herzschwäche eine der größten medizinischen Herausforderungen dar. Die Zahl der Patienten nimmt weltweit dramatisch zu. Schätzungsweise 15 Millionen Menschen, vorwiegend in den Industrienationen, leiden an dieser Krankheit. In Deutschland rechnen Herzspezialisten mit rund 300 Tausend Neuerkrankungen pro Jahr.
Besonders betroffen sind Patienten im höheren Alter. Etwa 5 Prozent der 65- bis 75-jährigen Männer und Frauen leiden an chronischer Herzschwäche, bei den über 75-Jährigen sogar jeder zehnte. Dieser November ist von der Deutschen Herzstiftung als Themenmonat mit bundesweiten Informations- und Aufklärungsaktionen zur Herzschwäche ausgerufen worden.
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