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Mittwoch, 05.11.2008

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"no!touch Solutions" schafft die berührungslose Maschinen- und Computersteuerung

Lübecker Studenten gewinnen den Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein 2008

Mathis Graw und Till Kipshagen, Studenten im Master-Studiengang Computational Life Science der Universität zu Lübeck, haben den 1. Preis im Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein 2008 gewonnen. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre Geschäftsidee "no!touch Solutions", mit der sie eine videobasierte, berührungslose Handgestensteuerung für Maschinen und Computer entwickeln. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde ihnen am 5. November 2008 im Wissenschaftszentrum Kiel vom Vorstand der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, überreicht. Schirmherr des Wettbewerbs, der unter dem Motto "Ideen von heute für Unternehmen von morgen" steht, ist Dr. Werner Marnette, der Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein. Es waren in diesem Jahr 39 Projektskizzen eingereicht worden.

Bei dem preisgekrönten System werden Handgesten über eine Kamera erfasst und in Steuerungsbefehle umgewandelt. So lassen sich berührungsfrei Computeranwendungen auf sämtlichen gängigen Betriebssystemen bedienen.

Die Idee von "no!touch Solutions" richtet sich an die Hersteller von elektronischen Wegweisern und Informationsterminals und von OP-Ausstattungen und Medizintechnik. Sie ist am Institut für Signalverarbeitung und Prozessrechentechnik (Direktor Prof. Dr.-Ing. Alfred Mertins) der Universität Lübeck in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Hofmann entstanden.

Erste Anwendungen bezogen sich auf den Ersatz von Touchscreens und eine durch den Arzt einsetzbare hygienische Gerätesteuerung bei Operationen. Ein funktionierender Prototyp existiert bereits. Mathis Graw und Till Kipshagen wollen ihn im Rahmen ihrer Masterarbeiten zur Marktreife entwickeln. Die Firmengründung ist für Anfang 2010 geplant.

Einsatzgebiete dieser Lösung bestehen bei Infoterminals zum Beispiel in Museen, auf Messen und in der Touristeninformation. Die Terminals sind durch die Nutzung herkömmlicher und preiswerter Kameras kostengünstig. Sie erzielen bedeutend längere Laufzeiten und Wartungsintervalle. Gegenüber Touchscreens besteht ein deutlich hellerer und besser sichtbarer Bildschirm, da die berührungsempfindliche Folie wegfällt. Die gleiche Leuchtleistung wird mit weniger Energie erreicht. Mit "no!touch Solutions" können auch körperlich eingeschränkte Personen Infoterminals nutzen.

In hygienisch sensiblen Bereichen, zum Beispiel im Operationssaal, entsteht Kosten- und Zeitersparnis dadurch, dass für die Steuerung der Geräteapplikationen kein zusätzliches Personal mehr benötigt wird. Der Arzt kann während der Operation unter Wahrung der Sterilität die Anwendungen auf einem Computer oder medizintechnischen Gerät selbst steuern.

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Mathis Graw (li.) und Till Kipshagen

Mathis Graw (li.) und Till Kipshagen